
Räude: Kranke Füchse gefährden Hunde
So schützen Sie Ihr Haustier vor Räude
Kontakt zwischen Hunden und Füchsen vermeiden (Hunde an der Leine führen und von Fuchsbauten fernhalten)
• Füchse nicht in die Wohngebiete locken
• Keine aktive Fütterung der Füchse
• Abfallsäcke erst am Morgen vor die Türe stellen
• Keine Lebensmittel und Speisereste auf dem Kompost entsorgen
• Katzen nicht unkontrolliert draussen füttern, denn auch Füchse lieben Katzenfutter
Räude ist wahrlich keine harmlose Tierkrankheit. Befallene Tiere leiden an heftigem Juckreiz. Wegen diesem scheuern sie sich die Haut auf und fügen sich offene Wunden zu. Laut den Holziker Gemeindenachrichten vom Januar leben im Gebiet der Gemeinden Uerkheim und Holziken derzeit Füchse, welche an Räude leiden. Die Hautkrankheit, welche beispielsweise auch bei Rehen und Mardern auftreten kann, wird von der Grabmilbe verursacht. Diese graben Bohrgänge in die Haut. In diesen legen sie ihre Eier ab, ernähren sich von Hautzellen und Gewebeflüssigkeit und setzen Kot ab. Man nimmt an, dass die sichtbaren Hautveränderungen infizierter Tiere auf eine allergische Reaktion auf die Milben und ihre Abfallprodukte zurückzuführen sind.
Bei Infizierung zum Tierarzt
Besonders freilaufende Hunde laufen Gefahr, sich leicht an einem mit Räude infizierten Tier anzustecken. Katzen können zwar in seltenen Fällen an Räude erkranken, sind aber für die Verbreitung der Krankheit nicht von Bedeutung. Ob die Räude im Kanton Aargau in der letzten Zeit häufiger auftritt, kann Kantonstierärztin Barbara Thür nicht sagen, da es sich um keine meldepflichtige Krankheit handle. «Vor drei Jahren gab es Vorfälle im Raum Döttingen/Böttstein. Seither haben wir nichts mehr von Räudeproblemen gehört», sagt sie. Auch von den Problemen in Holziken und Uerkheim habe der Kanton bisher keine Kenntnisse. Die Gemeinde Holziken bittet hingegen, kranke Tiere auf keinen Fall anzufassen und dem Jagdaufseher zu melden. Ausserdem haben Haustierbesitzer einige präventive Massnahmen zu ergreifen (siehe Box). So sind Hundebesitzer angehalten, ihre Tiere stets angeleint zu halten. Der Gefahr, dass sich ein Hund mit Räude ansteckt, kann auch medizinisch vorgesorgt werden: «Hunde können auch mit Antiparasitika behandelt werden, damit sie nicht von Räude-Milben befallen werden. Diese Mittel sind bis zu mehrere Wochen wirksam und sind beim Tierarzt oder der Tierärztin erhältlich», sagt Barbara Thür.
Fuchsjagd hilft
Sollte ein Haustier an Räude erkranken, muss ausserdem sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Laut einem Merkblatt der Universität Bern zeigen sich beim erkrankten Hund vor allem am Bauch und an den Aussenseiten der Ellenbogen rote Papeln. Zusätzlich wird die Haut rot und durch das dauernde Kratzen des Hundes fallen die Haare aus. «Räude ist gut behandelbar», beschwichtigt Kantonstierärztin Barbara Thür. «Doch der befallene Hund sollte bis zur Behandlung keine Kontakte mit anderen Hunden mehr haben, damit diese nicht angesteckt werden.» In seltenen Fällen sei Räude ausserdem auch vom Hund auf den Menschen übertragbar.
Das wirksamste Mittel gegen die Ausbreitung der Räude ist laut der kantonalen Jagdverwaltung immer noch die Jagd. «Damit kann immerhin die Fuchspopulation dezimiert werden», sagt Barbara Thür. «Die Wildhüter sind zudem darauf angewiesen, dass auffällige und befallene Füchse gemeldet werden.»
Kranke Tiere im Suhrental müssen dem Jagdaufseher Kurt Lüscher gemeldet werden: 077 252 14 10/ 062 726 11 08.