
Rechnungsabschluss: Ein Fundament für die Zukunft
Seniorenzentrum mit Cateringleistungen im Lot
Erfreulicher Rechnungsabschluss beim Seniorenzentrum. Nach Startschwierigkeiten mit Roten Zahlen schliesst die Erfolgsrechnung 2017 der Spezialfinanzierung für das Seniorenzentrum mit einem Ertragsüberschuss von 410000 Franken ab. Dies nach einem Aufwandüberschuss von 35 000 Franken im Vorjahr. Im Vergleich zum Voranschlag fiel das Ergebnis um 370000 Franken besser aus. «Dank der sehr guten Auslastung und höheren Einnahmen aus Cateringleistungen lagen die Erträge des Seniorenzentrums insgesamt um 530000 Franken oder 3,8 Prozent über dem Budget», schreibt der Stadtrat in einer Medienmitteilung. Bessere Auslastung ist zwangsläufig mit Mehraufwand verbunden. So fiel der Personalaufwand ebenfalls höher aus als budgetiert – um 370 000 Franken oder 4,0 Prozent. Durch das Einschiessen des Ertragsüberschusses hat sich der Bestand des Rücklagenfonds per Ende 2017 auf 2,16 Millionen Franken erhöht, was der Stadtrat als «solide bezeichnet.
Ein «Gewinn», eine Verbesserung der Zofinger Gemeinderechnung gegenüber dem Budget von 3,68 Millionen Franken – da zielt der Blick des Bürgers umgehend auf die Position Steuereinnahmen. Wurde mit dem aktuellen Steuerfuss mehr in Rechnung gestellt, als für den «Betrieb» der Gemeinde Zofingen nötig wäre? Tatsächlich erlebte die Steuerkasse 2017 einen warmen Sprudelregen. 37,9 Millionen Franken wurden eingenommen – 3,9 Prozent mehr als budgetiert. Ein Grund sind die Unternehmenssteuern. Sie liegen 17,5 Prozent über dem Voranschlag, sind aber für eine Gemeinde schwer zu budgetieren, weil deren Veranlagung durch den Kanton erfolgt. Der andere Grund: Zofingen ist es gelungen, im Bereich Wohnen eine Strategie eines qualitativen Wachstums umzusetzen, sprich gute Steuerzahler zu gewinnen.
Anstehende Investitionen
Ein Einnahmeproblem wegen mangelnder Steuerkraft hat die Zofingen im Gegensatz zu Aarau oder Baden nicht. Das wirkliche Finanzproblem – das Steuersenkungen im Weg steht – liegt woanders: In der Investitionsrechnung. Wachsende Schülerzahlen verlangen nach neuen Schulhäusern, steigende Verkehrsfrequenzen nach Investitionen in Strassen und Parkhäuser. 2017 gelang es, Netto-Investitionen von 8,9 Millionen Franken bis auf 2,43 Millionen aus der laufenden Rechnung zu stemmen. Die Nettoverschuldung beträgt neu 10,19 Millionen. Dies entspricht 883 Franken pro Einwohner.
Der Stadtrat stellt dazu fest: «In der abgelaufenen Legislaturperiode 2014 bi 2017 konnte eine in der Geschichte der Stadt Zofingen rekordhohe Selbstfinanzierung von insgesamt 29,80 Millionen erarbeitet werden». Dies sei auch nötig gewesen, wurden doch in diesem Zeitraum auch Nettoinvestitionen von 32,5 Millionen Franken getätigt. «Trotz überdurchschnittlicher Selbstfinanzierungsraten stieg in diesem Zeitraum die Verschuldung der Einwohnergemeinde also um 2,73 Millionen an, und der Investitionsplan sieht in den nächsten Jahren weitere hohe Ausgaben vor». Die Stadt benötigt in Zukunft eine durchschnittliche Selbstfinanzierung von mindestens 7 Millionen Franken pro Jahr, um die anstehenden Investitionen mittel- bis langfristig solide finanzieren zu können.
Dazu sagte Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger im Januar. «Im Schulterschluss mit dem Einwohnerrat geht es in den nächsten Monaten darum, Lösungen zu finden – Weichen zu stellen.»
Zurück zur Rechnung 2017 und deren Ausgabenseite im Bereich «Konsum». Hier schlägt sich das Juli-Hochwasser nieder – mit 800 000 Franken für nichtgedeckte Kosten. Zudem lagen die nicht beeinflussbaren Beiträge für die Pflegefinanzierung um 790 000 Franken sowie die Ausgaben für die Sozialhilfe um 320 000 Franken über Budget. «Erfreulicherweise ist es uns gelungen, die erheblichen Mehrkosten im Aufwand teilweise zu kompensieren», schreibt der Zofinger Stadtrat in einer Medienmitteilung. Dies vor allem im Personalbereich, welcher um 400 000 Franken unter Budget gehalten werden konnte. Dennoch haben die Sonderfaktoren in ihrer Summe dazu geführt, dass der betriebliche Aufwand um 170 000 Franken höher ausgefallen ist als budgetiert.