
Reformierte Kirche Brittnau pflanzt eine neue Linde
Im letzten Herbst musste die historische Linde im Zug der Strassensanierung vor der reformierten Kirche Brittnau gefällt werden. Am neuen Pflanzort wurde nun eine stattliche Ersatzlinde gesetzt. Kirchenlinden haben Tradition. Die erste wurde 1696 gepflanzt, wie Projektleiter und Baumpflanzkoordinator Kurt Gerhard der Chronik und Geschichte der Kirche Brittnau entnahm. Am 6. Juli 1879 habe ein schwacher Luftzug diese zu Fall gebracht. Im April 1880 wurden zwei neue gepflanzt.
In einem feierlichen Akt am Samstag erlebten Kirchen- und Gemeindevertreter unter tatkräftiger Mitwirkung das Setzen der dritten Generation Brittnauer Kirchenlinden. Ein Fahrzeugkran hievte die 25-jährige, 960 kg schwere Linde an ihren neuen Standort vor dem neu gestalteten Kirchenzugang. Am Vorabend erhielt sie noch einen Pflanzschnitt.
Fünf Experten brauchte es schon, bis der Stamm zur Zufriedenheit aller gerade stand. Denn ein «schwacher Luftzug» sollte den eingepflanzten Baum nicht sofort wieder zu Fall bringen. Mit Spanngurten wurde die Linde deshalb unterirdisch verankert. «Linden dienten vor und nach dem Gottesdienst als Treffpunkt, als Ort der Gerichtsbarkeit und der Brautschau, aber auch zum Austausch von Informationen und Klatsch», wusste Pfarrer Max Hartmann über Kirchenlinden zu berichten. «Der neue Baum ist ein Sinnbild für neues Leben, Hoffnung und Zuversicht.»