
«Regionales Oberstufenzentrum»: Ein Standort bringt «Schlagkraft»
Auf Bezirksschulstufe gehen die Schülerinnen und Schüler der Gemeinden Brittnau und Strengelbach bereits heute nach Zofingen zum Unterricht. Und aufgrund kantonaler Vorgaben zu minimalen Klassengrössen werden seit Sommer 2018 die Oberstufenschülerinnen und -schüler der Sekundar- und Realschule Brittnau und Strengelbach gemeinsam in Brittnau unterrichtet. Dominik Gresch, Zofinger Stadtrat und «Bildungsdirektor», sagt dazu: «Die Vision, die gesamte Oberstufe längerfristig in Zofingen zu konzentrieren, ist bereits im Januar 2018 von den drei Gemeinden in einem Vertrag festgehalten worden.» Dieser soll nun bereits ab dem Schuljahr 2024/2025 umgesetzt werden. Dies sieht ein neuer Zusammenarbeitsvertrag vor, der zurzeit ausgearbeitet wird. Das Ziel lautet: Im November die Gemeindeversammlungen – und anschliessend den Zofinger Einwohnerrat – über die neue Schulzusammenarbeit abstimmen zu lassen. Ebenfalls ein Ziel der Planungen ist, die Brittnauer Lehrpersonen nach der Aufhebung des Oberstufenstandorts ins Zofinger Team zu integrieren. Zudem will man bestehende Schulklassen nicht aufteilen.
Erst 2024 deshalb, weil es aktuell in Zofingen an Schulraum mangelt und ein Oberstufenzentrum noch in Planung ist. In weiser Voraussicht hat der Einwohnerrat letzten November beschlossen, die Projektarbeiten unter Einbezug eines zusätzlichen Geschosses fortzuführen, um so den Raumbedarf für den Schulzusammenschluss schaffen zu können. «Mit dem neuen Termin – ursprünglich wurde das Jahr 2027 anvisiert – können die Kosten des Neubaus dank Synergieeffekten optimiert werden, was alle drei Gemeinden finanziell entlastet», sagt Gresch und ergänzt: «Der gemeinsame Oberstufenstandort kann zudem aus einer gestärkten Position zukünftige Schulreformen angehen und dem Trend zu grösseren Schulzentren begegnen.» Davon profitierten alle Oberstufenschülerinnen und -schüler – aus Brittnau, Strengelbach, Zofingen und den weiteren bereits bestehenden Vertragsgemeinden, ist Gresch überzeugt.
Doris Lerch ist im Strengelbacher Gemeinderat für den Schulbereich zuständig. «Unsere Gemeinde hat immer gesagt, dass eine gemeinsame Sekundar- und Realschule mit Brittnau und damit der dortige Standort provisorischen Charakter hat. Wir wollen uns Zofingen anschliessen», sagt sie. Die nach dem Wegzug der Oberstufenschülerinnen und -schüler im Jahr 2018 leeren Schulzimmer seien inzwischen wieder bestens ausgelastet.
Sind leere Schulzimmer ab 2024 ein Problem für die Gemeinde Brittnau? Nein, sagt Gemeinderat Kurt Iseli: «Die Primarschule ist knapp an Räumlichkeiten.» Iseli macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: «Ganz freiwillig will sich der Brittnauer Gemeinderat nicht dem Oberstufenzentrum Zofingen anschliessen.» Aber die Vorgaben des Kantons seien nun einmal so.
Iseli sieht aber auch das Positive. «So ein Freifachangebot wie an einer grossen Schule können wir unseren Schülerinnen und Schülern am Standort Brittnau nicht bieten.»