Reise in die Jungsteinzeit: Lernpfad der Pfahlbausiedlung Wauwil erneuert

Die Pfahlbausiedlung Wauwil.Bild: Kantonsarchäologie Luzern
Die Pfahlbausiedlung Wauwil.Bild: Kantonsarchäologie Luzern

2009 wurde die steinzeitliche Pfahlbausiedlung Wauwil eröffnet, ein Jahr später der zugehörige Lernpfad. Seither besuchen jedes Jahr Tausende das Freilichtmuseum, darunter zahlreiche Schulklassen. Seit dem 20. März ist nun der erneuerte Lernpfad für die Öffentlichkeit bereit. Er lädt zu einer Frühlingswanderung und einem coronasicheren Erlebnis im Wauwilermoos.

10 Jahre waren die Informationstafeln des Lernpfads jedem Wetter ausgesetzt und zeigten inzwischen deutliche Alterserscheinungen. Die Informationstafeln wurden gänzlich neu geschaffen. Nicht nur das grafische Erscheinungsbild ist frischer, auch der Inhalt wurde auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht und um viele Themen erweitert, teilte die Staatskanzlei mit.

Der zeitliche Rahmen wurde breiter gesteckt: Beschränkte sich die erste Fassung noch auf die ur- und frühgeschichtlichen Epochen, so finden nun auch jüngere Epochen bis in die Moderne Erwähnung. Eine Panoramafotografie zeigt auf jeder Tafel, welche Fundstellen vom aktuellen Standort aus gesehen werden können. Man erhält auch mehr Informationen, etwa zur bronzezeitlichen und keltischen Siedlung in Egolzwil, zu den frühmittelalterlichen Gräbern von Kottwil, zur Burg Kastelen in Alberswil und anderen wichtigen Fundstellen.

2021 feiert die Archäologie in Europa übrigens ein Jubiläum. 2011 wurden die «Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen» offiziell in die UNES- CO-Welterbe-Liste aufgenommen. Das betrifft 111 Fundstellen in den sechs Alpenländern Europas. 56 von ihnen liegen in der Schweiz, davon drei im Kanton Luzern. Es handelt sich laut Auskunft der Kantonsarchäologie um die Grabungsorte Sursee/Zellmoos, Hitzkirch/Seematt und die Fundstation «Egolzwil 3» im Wauwilermoos. Das Wauwilermoos – ein heute vollständig ausgetrockneter See – gehört zu den an steinzeitlichen Fundstellen reichsten Regionen Mitteleuropas. Die verschiedenen prähistorischen Welterbestätten decken einen Siedlungshorizont aus dem Zeitraum von 4300 bis 850 vor Christus ab.