Reise ins Innere der Sammlung des Luzerner Kunstmuseums

Aldo Walker, Mein Herz ist frei (Basler Alphabet), 1977–1979. Pigmente auf Wand.
Aldo Walker, Mein Herz ist frei (Basler Alphabet), 1977–1979. Pigmente auf Wand.
Christoph Rütimann, Hängen am Museum II, 2002. Herrenjacket mit Hängemontur und Mütze.
Christoph Rütimann, Hängen am Museum II, 2002. Herrenjacket mit Hängemontur und Mütze.
Beuys installiert eine Fettecke anlässlich der Ausstellung Düsseldorfer Szene im Jahr 1969.
Beuys installiert eine Fettecke anlässlich der Ausstellung Düsseldorfer Szene im Jahr 1969.
Im Bild ein Werk von Paul Thek und Joseph Beuys im Kunstmuseum Luzern. Bilder: Kunstmuseum Luzern/marclatzel.com
Im Bild ein Werk von Paul Thek und Joseph Beuys im Kunstmuseum Luzern. Bilder: Kunstmuseum Luzern/marclatzel.com

Das Kunstmuseum Luzern thematisiert in seiner neuen Ausstellung die Vergänglichkeit seiner in der Sammlung konservierten Kunstwerke. Höhepunkt der Ausstellung «werden und vergehen. Zustandsbericht aus der Sammlung» sind die Reste von Joseph Beuys «Luzerner Fettraum».

Der deutsche Aktionskünstler, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, richtete sein legendäres Kunstwerk 1969 im Kunstmuseum Luzern ein. Die Überreste des «Fettraums» werden im sogenannten Fettkoffer aufbewahrt und in der Ausstellung bis am 21. November 2021 gezeigt.

Vergänglichkeit und die Überwindung der Materie

Gerade in den späten 60er- und den 70er-Jahren war die Vergänglichkeit, die Überwindung des Materiellen, Strategie vieler Kunstschaffenden. Nicht nur Beuys Fettraum, auch Dieter Roths mit Schokolade gefüllte Plexiglasbox oder Jan Dibbets Grastisch gehören in diese Kategorie. Von Performances blieben nur Fotos oder Filme übrig. Aber auch an Kunstwerken aus scheinbar soliden Materialien nagt der Zahn der Zeit, wenn Licht und klimatische Veränderungen auf sie einwirken.

Die neue Ausstellung im Kunstmuseum Luzern wurde von Alexandra Blättler konzipiert, der Konservatorin des Museums. Sie thematisiert darin die Flüchtigkeit der Kunst. Sie lasse die Besucherin und den Besucher teilhaben an den Fragen und Lösungen, die sich ihr beim Bewahren der vergänglichen Kunstwerke stellen, teilte das Museum zur Ausstellungseröffnung mit. (sda)