
Rettet die Blutbuche! Maskenpflicht auch an der Oberstufe! Eine weltoffene Schweiz!
Politische Voreingenommenheit der Lehrer
Hier ein #blacklivesmatter, das ins Auge sticht, da eine Regenbogenflagge. Die politische Orientierung zu äussern, ist inzwischen allgegenwärtig und tendiert zum Trend. Doch wie stark dürfen sich die Vorlieben der Lehrer auf den Unterricht abfärben?
Wir wissen, für Lehrer ist die Äusserung politischer Aspekte oftmals eine Gratwanderung. Die Aussage kann sehr schnell als zu extrem, zu subjektiv oder zu propagandamässig aufgefasst werden. Trotzdem gibt es Situationen, in welchen unserer Ansicht nach die Meinung einiger Lehrer zu stark im Unterricht durchschimmert und somit die Meinungsäusserung der Schüler zum Teil beeinträchtigt wird. Nach solchen Ereignissen machen wir uns sicher zweimal Gedanken darüber, was wir sagen. Auch scheint es uns, wird die Herangehensweise an den Schulstoff in gewissen Fächern geprägt von der Meinung der Lehrer. Im Unterricht behandelte Personen nicht nach Qualität, sondern nach Geschlecht auszusuchen geht definitiv zu weit. Auffallend sind aber auch die Lehrer, welche sich bewusst in der Zurückhaltung üben, was ihre persönliche Meinung anbelangt. Uns ist es durchaus bewusst, dass die Schweiz einen hohen Standard verfolgt und wir uns auf hohem Level beschweren, was die Neutralitätshaltung angeht. Trotzdem liegt es uns am Herzen, dass die Neutralität besonders in den Schulen gewahrt wird, sodass die Meinungsbildung jeder einzelnen Person nie gefährdet wird.
Jaco Ackermann, Oftringen; Mick Nevil De Man, Zofingen; Daniel Fritz Eichenberger, Zofingen; Nikola Mladenovski, Oftringen; Sam von Arx, Mühletal
Blutbuche muss bluten
Die Stadt Zofingen hat ein neues Projekt gefunden. Ein Projekt, welches einmal mehr geschickt eingefädelt wurde. Es handelt sich um das Häfliger Areal in der Nähe vom Unteren Stadteingang. Dieses Grundstück wurde der Stadt Zofingen und somit den Einwohnern geschenkt. Nun möchte die Stadt diese Grünzone von einem Investor bebauen lassen. Geld nützt der Stadt Zofingen mehr als Grünes. Unter anderem soll ein 150 Meter langer und mindestens 12 Meter hoher Gebäude-Koloss gebaut werden. Wie gewisse Zofinger wissen, stehen die Bäume der Stadt immer wieder im Weg. Egal: Was nicht passt, wird passend gemacht! So war das auch beim ehemaligen Ringier Areal an der Oberen Rebbergstrasse. Trotz grossem Widerstand von Seiten der Bevölkerung hat die Stadt wenig gelernt und so muss jetzt wohl auch die besondere, grosse und alte Blutbuche weichen. Aber keine Angst, es werden ja wieder neue Bäume gepflanzt. Wir finden jedoch, dass wenn diese Fläche schon überbaut wird, die Blutbuche wenigstens in die Planung integriert werden soll. Bäume sind etwas sehr Wertvolles für uns Menschen. Wer auch unserer Meinung ist, der oder die kann bis zum 23. September als Bürger bei der Stadt Einwendungen erheben. Zusammen sind wir stärker und können die Blutbuche schützen.
Moritz Wülser, Zofingen; Chiara Nembrini, Zofingen; Kim Anker, Oftringen; Debora Hartmann, Wikon; Soraya Fonseca, Rothrist
Maskenpflicht auch an der Oberstufe
Der Bund beschloss am 7. August, dass an Mittel- und Berufsschulen aufgrund von Covid-19 eine situative Maskenpflicht herrscht. Sobald der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, gilt die Maskenpflicht. Wir Mittelschüler stellen uns die Frage, weshalb an Oberstufen wenige bis keine Massnahmen herrschen, obwohl normalerweise die Grösse der Klassen und Räume ähnlich sind wie hier an der Kantonsschule. Dies hat zur Folge, dass der Mindestabstand nicht (immer) eingehalten werden kann. Trotzdem müssen weder Lehrpersonen noch Schüler Masken tragen.
Wir können nachvollziehen, dass Kinder unter zwölf Jahren keine Masken tragen müssen, da sie das Virus weniger übertragen und weniger davon betroffen sind. Doch wird dieses Alter überschritten, sollten wie auch im öffentlichen Verkehr Masken getragen werden. Die gesamte Situation scheint uns paradox, denn beinahe alle Schüler, die die Oberstufe besuchen, sind älter als zwölf Jahre. Für uns stellt das Nichteinhalten des Abstands in Oberstufenklassen ein Sicherheitsrisiko dar. Wir sprechen uns deshalb für eine Maskenplicht an Oberstufen aus, die Lehrpersonen und Schüler einschliesst. Schon bei wenigen Corona-Fällen an der Kanti besteht das Risiko, dass erneut Halbklassen- oder Fernunterricht anstelle des regulären Präsenzunterrichts stattfinden würde. Das missfällt uns. Auch die Gesundheit aller Bevölkerungsgruppen liegt uns am Herzen und wir möchten diese schützen.
Luana Fernandes, Rothrist; Alice Galli, Zofingen; Emina Grbesic, Aarburg; Emília Juhász, Zofingen; Florence Spichiger, Zofingen
Abschottung oder Weltoffenheit?
Am 27. September entscheidet das Schweizer Volk über eine sogenannte massvolle Zuwanderung. Diese Abstimmung dreht sich um mehr als nur um die Migrationsfrage. Sie beinhaltet unter anderem die Bilateralen Verträge mit der Europäischen Union, die für die Schweiz unverzichtbar geworden sind. Mit der Annahme dieser Initiative würde nicht nur das Freizügigkeitsabkommen sondern auch alle anderen Verträge der Bilateralen Eins gekündigt werden. Dies würde bedeuteten, dass die Schweiz innert zwölf Monaten ein neues Abkommen mit der Europäischen Union aushandeln müsste.
Wir sind der Meinung, dass innert einem Jahr wohl kaum ein sinnvolles und für beide Parteien vertretbares Abkommen ausgehandelt werden könnte. Der Brexit in Grossbritannien zeigt uns, dass dies kaum möglich ist. Die SVP sagt, dass viele Arbeitsplätze für Schweizerinnen und Schweizer verloren gehen. Tatsache ist, dass sehr viele Arbeitsplätze in der Schweiz vom Handel mit der Europäischen Union abhängig sind. Das heisst, mit der Kündigung der Bilateralen, würden wir genau das Gegenteil erreichen. Dies ist eines von vielen Beispielen, warum wir uns gegen diese Initiative aussprechen.
Sollen wir den freien Reise- und Handelsverkehr mit der Europäischen Union aufs Spiel setzen? Wollen wir der nächsten Generation eine Schweiz hinterlassen, die sich unseren Nachbarn gegenüber abschottet und abgrenzt? Wollen wir unsere, durch Corona geschwächte, Wirtschaft zusätzlich mit fehlenden Fachkräften belasten?
Joel Basler, Rothrist; Joël Frioud, Brittnau; Anna Kiefer, Zofingen; Luca Andrea Moser, Mühlethal
«S’Tram isch immer vollä» – Die SVP und ihre Begrenzungsinitiative
Am 20. August erschien von der SVP der Appell für ein Ja zur Begrenzungsinitiative in Form eines Videos. Es zeigt ein junges Mädchen, welches erzählt, wie schön die Schweiz ist und wie sie von ausländischen Einwandern immer mehr zerstört wird. Die Art und Weise wie dieses Video realisiert wurde, finden wir absolut inakzeptabel. Ein junges Mädchen, das vielleicht gar nicht versteht, worum es geht, für solch einen Zweck zu nutzen, finden wir skandalös. Mit dieser Meinung sind wir nicht alleine. Das Video ist mit nur 24 Prozent positiver Bewertung (Stand 1. September) sehr negativ angekommen. Woran dies liegt, können wir nur aus unserer persönlichen Sicht sagen. Ein Kind zu benutzen um den «Jöh-Effekt» zu erzielen, ist klare Manipulation. Ausländer werden bloss mit Negativem und Zerstörung verbunden. Wir finden, dass dieses Video moralisch nicht vertretbar ist, denn es vermittelt ein falsches Bild der Realität. Durch die hohe Einwanderung geht die Schweiz nicht kaputt. Im Gegenteil: Es profitiert die Wirtschaft davon und die Vielfalt der verschiedenen Menschen und deren Kulturen können für die soziale Ebene des Landes sehr profitabel sein, denn Toleranz und Akzeptanz machen eine moderne und erfolgreiche Gesellschaft aus. Vergleicht man die in dem Video genannten Probleme mit den Problemen der Menschen, welche nicht die Möglichkeit haben, sich in der Schweiz ein besseres Leben aufzubauen, so sollten wir doch schon fast dankbar sein, bloss über solche Probleme jammern zu müssen.
Nicolas Widmer, Oftringen; Nicole Müller, Zofingen; Amar Dupljak, Oftringen; Valeria Heerde, Brittnau