Richtige Männer spielen Handball

Eine Unfallstatistik der Suva bringt es an den Tag: Wenn es um die Anzahl Verletzte pro Million Stunden Ausübung geht, ist nicht etwa Eishockey oder Boxen die gefährlichste Sportart, sondern Handball. Immerhin die Nummer drei ist Volkssport Nummer eins Fussball. Rund 45 000 Unfälle passieren im Jahr auf Schweizer Fussballplätzen. Und damit sind zum allergrössten Teil nur diejenigen gemeint, in denen sich die Kicker auch wirklich weh getan haben. Würden jetzt noch alle dazu kommen, bei denen sich die Akteure ohne Berührung schreiend am Boden wälzen, die Statistik wäre höchstwahrscheinlich gesprengt worden. Seien wir also froh, dass bei den meisten Fällen eine wundersame Blitzheilung eintritt und die Fussballer bereits nach wenigen Sekunden wieder zum Vollsprint ansetzen können. Auch so erwachsen den Versicherungen aber jährliche Kosten von 190 Millionen Franken. Doch zurück zu den «Spitzenreitern». Als gelegentlicher Zuschauer von Eishockeypartien wäre ich nicht verwundert gewesen, wenn die Stockkünstler deutlich in Führung liegen würden. Was beim Eishockey der Körper trotz erheblicher Schutzausrüstung aushalten muss, geht manchmal über das Menschliche hinaus. Offenbar scheinen die Handballer aber die noch härteren – oder unvernünftigeren – Menschen zu sein. Oder anders ausgedrückt: Dieser Sport ist nur etwas für richtige Männer und Frauen. P.S.: Ich war während vielen Jahren aktiver Handballer.