
Rien ne va plus: Die Alte Schmitte in Safenwil ist am Verlottern
Für Safenwiler ist die alte Schmitte seit geraumer Zeit ein Ärgernis: Das Haupthaus an der Köllikerstrasse verlottert zusehends. Rund um das Gebäude liegen Bauschutt, Dreck und Abfall. Ein Verbotsschild warnt Neugierige vor dem Betreten der Baustelle. Seit nun bald einem Jahr tut sich rund um die Liegenschaft an der Kantonsstrasse nichts mehr. Der Grund ist ein Abrissstopp, der jedoch nur für den Schopf gilt. «Der Umbau am Haupthaus ist davon nicht betroffen», sagt Safenwils Gemeindeammann Daniel Zünd.
Doch der Reihe nach. Im Untergeschoss des Hauptgebäudes war Huf-, Pflug- und Wagenschmied Hans Hunn bis zu seiner Pensionierung am Werk. Heute erinnert im Gebäude nichts mehr an das Handwerk. Nach Hunns Tod im Jahr 2005 war die Liegenschaft jahrelang vermietet. Seit sechs Jahren gehört die Parzelle einem privaten Investor aus Reinach. Dieser hatte zwar ein erstes Bauprojekt mit mehreren Wohnhäusern. Doch sein 2016 eingereichtes Baugesuch scheiterte unter anderem an Einwendungen. Der neue Eigentümer wartete ab, denn da war noch die Ungewissheit, ob vis-à-vis ein Asylcontainerdorf entsteht. Das Departement Gesundheit und Soziales plante mit der Swiss Rental Domizil AG 75 Containereinheiten mit rund 90 Betten aufzustellen. Der Kanton zog sich im Juni 2016 aus dem Projekt zurück und die Swiss Rental Domizil AG ist seit Anfang 2018 aufgelöst.
Zurück auf die andere Seite der Köllikerstrasse. Hier hat der «Schmitte»-Besitzer Anfang Februar 2017 ein neues Baugesuch eingereicht. Für den Umbau des bestehenden Wohnhauses sowie den Abriss des Nebenhauses gab es grünes Licht. Im April des letzten Jahres gings los. An das Nebenhaus erinnert nur noch ein Schutthaufen, der unangetastet dort steht. Am zweiten Abrisstag wurde ein Stopp verfügt. Dies weil beim Schopf mehr abgebrochen wurde als bewilligt. «Der Abriss- und Baustopp gilt aber nur für den Schopf», sagt Markus Bühler, Bauverwalter von Safenwil.
Bauschutt und schrottreifes Auto
Doch seit dem 3. April 2017 läuft auf dem «Schmitte»-Gelände gar nichts mehr. Dies, obwohl der Gemeinderat den Bauherrn einige Male schriftlich und mündlich gebeten hat, das Areal aufzuräumen und zu sichern. «Das wäre das Minimum, denn es sieht rund um die Alte Schmitte wirklich unansehnlich aus», sagt Ammann Daniel Zünd. Im Dezember fand das letzte Gespräch statt. Erfolglos – der Bauschutt wie auch ein schrottreifes Auto stehen nach wie vor an Ort und Stelle. Rechtliche Schritte sind für Zünd jedoch kein Thema. «Es ist Sache des Bauherrn, das Areal zu räumen», betont Gemeindeammann Daniel Zünd und meint hoffend: «Versprochen hat er es.»