
Rivella kommt neu mit dem Wasserstoff-LKW von Schöni

Leise rollt der knallrote Schöni-LKW mit der Rivella-Beschriftung für eine Spritztour aus dem Areal der Schöni AG in Rothrist. Von der Kraft, die das tonnenschwere Gefährt antreibt, ist aussen nichts zu hören. Am Steuer des LKWs sitzt Daniel Schöni, Patron der Transportfirma. Auf dem Beifahrersitz hat sein Rivella-Pendant Alexander Barth Platz genommen. Die beiden in Rothrist ansässigen Familienunternehmen konnten soeben den ersten Wasserstoff-LKW der Schöni Transport AG in Betrieb nehmen. Zukünftig wird «Hydrollino», wie der LKW nach einem Rivella-internen Namenswettbewerb getauft wurde, die milchserumhaltigen Getränke ausliefern.
Für die Schöni Transport AG ist der erste Wasserstoff-LKW ein weiterer Schritt, bis Ende 2023 das erste Transportunternehmen der Schweiz zu sein, dass seine Waren CO2-neutral ausliefert. «Andere Technologien, die wir dazu verwenden, sind LNG (Flüssigerdgas Anm. d. Red.) und Biodiesel. Zudem setzen wir auch auf den kombinierten Verkehr mit der Bahn», erklärt Daniel Schöni. Um das Ziel zu erreichen, soll zukünftig Biogas als Kraftstoff für die LNG-LKWs angewendet werden. Biodiesel, welcher aus Abfällen hergestellt wird, ist heute bereits CO2-neutral. Für ihre Nachhaltigkeitsstrategie wurde die Schöni AG Ende März mit dem «Eco Performance Award 2020» ausgezeichnet.
«Hydrollino»: Reichweite von 400 Kilometern
«Es ist wichtig, dass eine neue Technologie – wie es die Wasserstoff-Brennstoffzelle ist – praktikabel ist», erklärt Daniel Schöni. Es gäbe viele Technologien, die zwar interessant seien, für das Transportwesen aber nicht in Frage kämen. «Etwa, wenn der Akku zu gross oder zu schwer ist oder wenn es nirgends Tankstellen gibt.» Um das Netz für Wasserstofftankstellen, wie es sie etwa bei der Agrola-Tankstelle in Zofingen gibt, weiter auszubauen, hat sich die Schöni Transport AG in den «Förderverein H2 Mobilität Schweiz» eingekauft. Dieser ist unter anderem am Ausbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes beteiligt. «Bei einer Reichweite von 400 Kilometern ist die Routenplanung bei aktuell noch sehr wenigen Tankstellen extrem wichtig», so Daniel Schöni.
Nachhaltigkeit ist auch für die Rivella ein immens wichtiges Thema, wie Samuel Flückiger, Leiter Supply Chain, bestätigt. Der Wasserstoff-LKW dient der Rivella, den CO2-Ausstoss weiter zu senken. «Wir sind gespannt, wie sich die Technologie in der Praxis bewährt», so Flückiger. In den letzten Jahren habe die Rivella viel in ihre CO2-Strategie – die auf den drei Pfeilern Produktion, Verpackung und Transport beruht – investiert.
Rivellaflaschen bestehen aus alten Rivellaflaschen
Auf der Verpackungsebene reduzierte die Rivella ihren CO2-Ausstoss etwa mit rezykliertem PET. «Mit unseren PET-Lieferanten konnten wir erreichen, dass wir braunes Rezyklat für unsere Flaschen erhalten. Einfacher ausgedrückt: In den braunen Rivella-Flaschen stecken rezyklierte Rivella-Flaschen.» So wird ein geschlossener Kreislauf erreicht. Zudem habe die Firma im Zeitraum von 2015 bis 2018 ihren Maschinenpark ersetzt. Neben einer massiven CO2-Reduktion konnte so auch der Wasserverbrauch gesenkt werden.