Rothrister Budget schliesst nur dank Aufwertungsreserve positiv

Die Entnahme aus der Aufwertungsreserve muss gemäss den kantonalen Weisungen ab dem Jahr 2019 schrittweise reduziert werden. Gemäss Beschluss der Gemeindeversammlung vom 23.11.2017 sind dies voraussichtlich CHF 96’000 pro Jahr. Dies hat zur Folge, dass das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung in Zukunft um die Reduktion tiefer ausfällt und zusätzlich erwirtschaftet werden muss.

Im Jahr 2019 sollen netto rund 3,83 Mio. Franken investiert werden. Davon entfallen 2,0 Mio. Franken auf die Erweiterung des Schulhauses „Bifang“, 0,78 Mio. Franken auf die Sanierung des Aeschwuhrwegs und 0,6 Mio. Franken auf den Projektierungskredit für die Sanierung des Bezirksschulhauses. Der Finanzierungsfehlbetrag beläuft sich auf rund 1,84 Mio. Franken und muss vollständig fremdfinanziert werden.

Per Ende 2019 wird das Fremdkapital voraussichtlich bei 31 Mio. Franken liegen. Gemäss Aufgaben- und Finanzplan sind bis ins Jahr 2028 Nettoinvestitionen von mehr als 32 Mio. Franken vorgesehen. Bei einem unveränderten Steuerfuss von 110 % würde das Fremdkapital bis ins Jahr 2023 auf

48 Mio. Franken ansteigen. Die Nettoschuld pro Einwohner würde dann über CHF 2’700 pro Einwohner liegen. Nur eine Pro-Kopf Verschuldung unter CHF 2’500 kann aber noch als tragbar bezeichnet werden.

Die Selbstfinanzierung ist schon seit einigen Jahren ungenügend. Ohne Gegenmassnahmen steigt die Verschuldung ungebremst an. Zinsen und Schuldenrückzahlungen engen den finanziellen Spielraum weiter ein.

Der Gemeinderat hat deshalb anlässlich einer Klausursitzung mit der Geschäftsleitung mögliche Massnahmen diskutiert, welche ab 2020 umgesetzt werden sollen. Ziel sollte es sein, dass das operative Ergebnis in Zukunft auf mindestens 1 Mio. Franken zu liegen kommt. Damit wäre die Selbstfinanzierung auf einer angemessenen Höhe und die zukünftige Verschuldung könnte auf einem vernünftigen Mass stabilisiert werden.

Für die Planung des Steuerertrags 2019 dienten das Schreiben des Kantonalen Steueramtes und die aktuellen Sollstellungen. Der Steuerertrag 2019 soll im Kantonsdurchschnitt voraussichtlich um 1.5 % höher als 2018 ausfallen. Aufgrund unserer Sollstellungen bis Ende Juli 2018 gehen wir davon aus, dass der Steuerertrag 2018 erreicht wird. Das Bevölkerungswachstum schlägt sich allerdings nicht wie erwartet in höheren Steuererträgen nieder.

Bei der Erarbeitung des Budgets musste die mutmassliche Teuerung im Jahre 2019 berücksichtigt werden. Für Personalwechsel, generelle, individuelle oder strukturelle Lohnanpassungen wurde ein Betrag von CHF 100’000 budgetiert. Über die Anpassung der Gehälter wird im November 2018 entschieden.

Im April 2019 wird voraussichtlich das neue Hallenbad eröffnet. Das budgetierte Defizit von 0,53 Mio. Franken (für neun Monate Betrieb) erhöht sich ab dem Jahr 2020 um die mutmasslichen Abschreibungen von 0.47 Mio. für den Neubau. Der Gemeinderat wird die gesamte Situation im Hallen- und Freibad im Hinblick auf die Budgetierung für das Jahr 2022 neu beurteilen.