Rotlicht an City-Kreuzung wird oft missachtet — nun wurde eine Radaranlage aufgestellt

Im Juni 2018 hat der Stadtrat den Entscheid zur Radaranlage gefällt. Über zwei Jahre später ist diese zumindest im Testbetrieb: Es geht um den neuen Blitzer an der City-Kreuzung in der Oltner Innenstadt, der am Dienstag installiert wurde. Der Grund für die insgesamt vierte solche Radaranlage in Olten nach jener beim Postplatz, der Trimbacherbrücke und der ehemaligen Usego: Viele Autofahrer würden das Rotlicht missachten und blockierten danach die Kreuzung. Innerhalb von zwei Tagen seien bis zu 250 Rotlichter überfahren worden, schrieb die Kantonspolizei vor zwei Jahren auf Anfrage. Auch der Busbetrieb Olten Gösgen Gäu ist durch den stockenden Verkehrsfluss betroffen und musste in der Vergangenheit jeweils Verspätungen in Kauf nehmen.

«Die zuständigen Behörden erhoffen sich mit dieser Massnahme eine deutliche Abnahme von Verstopfungen im Kreuzungsbereich und demzufolge eine Verbesserung des Verkehrsflusses, sowohl für den öffentlichen wie auch für den Individualverkehr», schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung. Nach einer Testphase von zwei bis drei Wochen wird die Anlage, die auch zu hohe Geschwindigkeiten sanktioniert, scharf gestellt. Während der Probephase löst die Anlage bei Übertretungen zwar aus, strafrechtliche Konsequenzen haben diese allerdings noch nicht. Ebenso werden sämtliche Bilddaten nach der Testphase gelöscht.

Das ist der Grund für die Verzögerung

Gemäss Stadtratsbeschluss wollte die Kantonspolizei die Anlage im dritten Quartal 2018 realisieren. Auf Anfrage schreibt die Kantonspolizei: «Wir sind gemäss Projektplan ein halbes Jahr in Verzug, da die Inbetriebnahme für Januar 2020 vorgesehen war.» Die vorhergehende Zeit hätten interne Abklärungen und Entscheidungen sowie die korrekte submissionsrechtliche Beschaffung beansprucht. Ebenfalls gelte es, die Projektplanung und die Lieferfristen zu berücksichtigen. «Die halbjährige Verzögerung ist einerseits auf unvorhergesehene Fragestellungen (Standort Masten) im Zusammenhang mit den durchgeführten Tiefbauarbeiten an der inneren Baslerstrasse und andererseits auf den mehrwöchigen Stillstand aufgrund des Coronavirus zurückzuführen.»

Die Investitionskosten betragen 250’000 Franken für die Radaranlage und weitere 60’000 Franken für bauseitige Arbeiten wie Fundamente. Mit der neuen Anlage sei «kein Ertrag budgetiert», schreibt die Polizei. «Im Fokus steht der Nutzen der Anlage in Bezug auf einen besseren Verkehrsfluss und eine gleichzeitige Erhöhung der Verkehrssicherheit.» Die Kantonspolizei rechnet mit 600 bis 800 Übertretungen bei Rotlicht und Geschwindigkeit. «Erfahrungsgemäss wird sich die Übertretungsquote nach dem ersten Betriebsjahr auf einem tieferen Niveau einpendeln.»