Rute, Nüssli oder Mandarine – der Samichlaus rechnet mit der Regio-Prominenz ab

Kaum ein Volksbrauch ist so alt wie jener, bei dem ein älterer Herr mit weissem Bart und rotem Umhang auftritt: Die Tradition des Samichlaus geht auf Nikolaus von Myra zurück, der zwischen 270 und 286 in Patara in der heutigen Türkei geboren wurde.

Nikolaus ist einer der wichtigsten Heiligen der christlichen Kirchen in Ost und West. Er wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien, damals Teil des römischen, später des byzantinischen Reichs. Myra heisst mittlerweile Demre und liegt etwa 100 Kilometer südwestlich von Antalya. Nikolaus’ Todestag soll an einem 6. Dezember gewesen sein. Die Nikolaus-Verehrung ist seit dem 6. Jahrhundert in der orthodoxen Kirche belegt, in den deutschsprachigen Raum kam der Kult im 10. Jahrhundert.

Bei uns zieht der Samichlaus von Haus zu Haus, lobt (meist) die Kinder, tadelt sie auch dann und wann und bringt ihnen Geschenke. Für diese Zeitung blickt er auf die vergangenen Monate zurück und verteilt Mandarinen, Nüssli und Ruten. (pmn)