
Sanierte Abdankungshalle – Ein Bijou mitten auf dem Brittnauer Friedhof

Rund sieben Monate hat es gedauert, bis sich die altehrwürdige Abdankungshalle in Brittnau wieder von ihrer schönen Seite zeigen konnte. «Ich habe viel Herzblut in das Projekt gesteckt», sagt Frau Gemeindeammann Hanna Kunz, die den Friedhof in ihrem Ressort betreut. Dank des frischen Anstrichs, dem reparierten Dach und den aufgefrischten Sandsteinen strahlt das 133-jährige Gebäude von aussen wieder, wobei die grössten Arbeiten drinnen stattgefunden haben. So wurden der Eingangsbereich sowie die öffentlichen Toiletten erneuert. Ausserdem strahlt eine neue Beleuchtung von der Decke, Heizkörper sorgen bei Abdankungen für angenehme Temperaturen. Neu erstellte Rampen bei den seitlichen Eingängen bringen zusätzlichen Komfort. Für die Sanierung hatte die Einwohnergemeindeversammlung im Juni 2018 einen Kredit von 200 000 Franken genehmigt. «Wir sind aber unter dem Budget geblieben», sagt Kunz.
Aus dem Lagerraum wurde ein Schmuckstück
Anfangs der 80er Jahre wurden bereits Abklärungen für eine Totalsanierung getätigt. Wegen zu hohen Kosten sah man davon ab. Seit 1986 hat keine Abdankung mehr in der eigentlich dafür vorgesehenen Halle stattgefunden. Stattdessen nutzten diverse Vereine und die Gemeinde das Gebäude als Lagerraum.
Viel ist von dem Abstellraum nicht mehr zu sehen. Einzig der alte Boden des ursprünglichen Gebäudes ist noch vorhanden. Die alten Kirchenbänke, die im Schulhaus Mättenwil zwischengelagert wurden, zieren das Innere. Liebevoll ausgesuchte cremefarbene Sitzkissen, einzigartige Kerzenständer aus Brittnauer Handwerk und farbenfrohe Bilder an den Wänden vervollständigen das Ambiente. «Für mich ist es wichtig, dass wir das Alte bewahren können», so Hanna Kunz. Die Bilder zeigen Landschaftsausschnitte von Brittnau und stammen ausschliesslich von einheimischen Künstlerinnen und Künstlern.
Die rund 70 Personen fassende Halle gefällt nicht nur optisch, sondern entspricht auch einem Trend, den Kunz beobachtet hat: «Die Trauergemeinschaften werden immer kleiner, weil die Leute immer älter werden.» Dieses Bedürfnis kann die Gemeinde nun mit dem sanierten Gebäude abdecken. Und: Auch Nicht-Kirchenmitglieder haben in diesem Raum die Möglichkeit, Abschied zu nehmen.
Auch kulturelle Anlässe sollen hier stattfinden
In der Halle sollen nicht nur Abdankungen stattfinden, sie soll auch für andere Zwecke genutzt werden können. So kann sich Kunz vorstellen, Kulturanlässe wie Adventskonzerte, Ausstellungen oder Lesungen im Gebäude durchzuführen.
Am Ostersonntag wird das sanierte Gebäude offiziell mit einer öffentlichen Besichtigung eingeweiht. Ein historisches Datum: Am 12. April 1880, auf den Tag genau vor 140 Jahren, ist der Friedhof Feld seiner Bestimmung übergeben worden.