Sanierung der Badi Aarburg

Das vorgeschlagene Projekt widerspricht dem an der damaligen Gmeind genehmigten Budget von 4,1 Mio. Franken. Es kostet neu 6,2 Mio. Es wurde klar die Midi-Variante bevorzugt. Diese soll nun zu den Kosten der Maxi-Variante realisiert werden. Das ist eine Missachtung des Willens der Stimmbürger. 

Es ist unbestritten, dass die Aarburger Bevölkerung die Badi erhalten will. Die Aarburger möchten eine Badi, welche technisch funktioniert. Diese technische Sanierung soll nun vorgenommen werden. 

Das jetzige Projekt enthält aber neben der technischen Sanierung viele weitere Elemente, welche nicht notwendig, dafür aber sehr teuer sind. Diese Investitionen weisen zudem erhebliche Nachteile auf: 

Das neue Schwimmbecken ist nur noch 40 m lang und 1,9 m tief. Schwimmer und allfällige Wettschwimmen (Schwimmprüfung bei Wasserfahrwettkämpfen usw.) können nicht mehr durchgeführt werden. Die Badi wird daher eher zu einem Ü70 Planschbecken. 

Die bei den Kindern sehr beliebte Brücke wird entfernt. 

Das Schwimmbecken soll mit grossem Aufwand zurückgebaut und neu betoniert werden. Selbst die alte Maillart-Brücke welche 19 Jahre älter ist, wurde nicht abgerissen, sondern der Beton wurde saniert. 

Die Badi hat heute zwei Zugänge von der Liegewiese zum Bassin und den Umkleidekabinen. Die beiden Zugänge werden geschlossen und der Weg dadurch länger und komplizierte. 

Das Kinderbecken wird neu auf die Badewiese verschoben. Das ist teuer und bietet keinen Mehrwert. Es wird wohl bald die Forderung kommen, dass aus ­Sicherheitsgründen ein zusätzlicher Badmeister angestellt werden muss. Zudem werden die Gäste des Kiosks wohl kaum mehr in Ruhe diskutieren oder vielleicht einen Jass klopfen können. 

Parkplätze werden deutlich reduziert. Weniger Parkplätze bedeutet weniger auswärtige Besucher und weniger Einnahmen. Die Parkplatzsituation war übrigens nie Teil der Planung. 

Für rund 300 000 Franken soll in die Umgebung investiert werden – wozu? 

Das vorgeschlagen Projekt ist teuer und bringt gegenüber der jetzigen Situation mehr Nachteile als Vorteile. Die Sanierung von Technik, Bassin und Garderoben ist deutlich günstiger zu realisieren. Dabei geht der historische Touch der Aarburger Badi nicht verloren. 

Dass das Bad unter Schutz gestellt werden soll, ist nicht nur unnötig, sondern insofern nachteilig, als bei zukünftigen Arbeiten diese «Behörde» dann mitsprechen und teure Anforderungen verlangen kann. Wer macht denn so etwas freiwillig? 

Beim Studium dieses Projekts kommt einem automatisch das Projekt Turnhalle Höhe in den Sinn. Hat denn die zuständige Baubehörde nichts begriffen? Es kann doch nicht sein, dass Aarburg mit seiner weiterhin angespannten Finanzlage möglichst aufwendig und teuer alte Bauten restauriert. 

Das vorgeschlagene Projekt ist zurückzuweisen und der Auftrag zu erteilen, die Midi-­Variante zu Midi-Kosten – wie seinerzeit beschlossen – zu realisieren. Dabei wäre es angesichts der offensichtlichen Unbelehrbarkeit der Verantwortlichen angebracht, ein Kostendach festzulegen. 

Daniel Oschwald, Aarburg