Sanierung der Parkplätze beim Pulverturm wird teurer

Die Stadt Zofingen muss tiefer in die Tasche greifen als gedacht: Statt 370 000 Franken wie budgetiert kostet die Sanierung und Aufwertung des Platzes beim Pulverturm 582 000 Franken. Das sind mehr als 63 Prozent mehr als ursprünglich geplant.

Archäologische Funde verteuerten die Sanierung

Zwischen Herbst 2018 und Sommer 2019 wurden der Belag des Platzes durch Bsetzisteine ersetzt, die Einmündung in die General-Guisan-Strasse verbessert und Arbeiten zum Hochwasserschutz durchgeführt. Bei diesen Arbeiten kamen die Grundmauern der ehemaligen oberen Badstube zum Vorschein. Zusammen mit der Kantonsarchäologie wurden diese freigelegt und später zur Konservierung wieder zugedeckt. Heute macht eine Infotafel zusammen mit den Markierungen auf dem Boden die Badstube sichtbar. Zudem ermöglicht eine Visualisierung unter www.zofingen.ch/badstube einen virtuellen Blick in die Badewelt der Zeit um 1700.

Was zu den erheblichen Mehrkosten bei der Sanierung und der Aufwertung des Platzes beim Pulverturm geführt hat, führt die Stadt in ihrer Mitteilung in einer langen Liste auf: die archäologischen Ausgrabungen, die Verlängerung derBauzeit durch verschiedene Provisorien, beispielsweise beim Werkleitungsbau und der Verkehrsführung, die Verzögerungen durch die Abklärungen, ob die Badstube dauernd sichtbar gemacht werden soll, die anschliessende Sichtbarmachung der Grundmauern der Badstube mit Intarsien, ein teilweise ungenügender Strassenkoffer, welcher Bauschutt enthielt, und ein zusätzlich eingebauter Unterflurelektroverteiler.

Genügend hohe Reserven sind unrealistisch

Waren alle diese Faktoren nicht vorauszusehen? Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger lacht und meint, dass man eine Badstube aus dem 17. Jahrhundert entdecke, damit habe man wirklich nicht rechnen können. Wird denn die Tatsache, dass Zofingen eine Geschichte hat, die sich unter der Erdoberfläche versteckt, bei der Budgetierung der nächsten Bauprojekte berücksichtigt? «Wenn in Zofingen gebaut wird, kann immer etwas entdeckt werden, das in der Erde verborgen war», gibt Hottiger zu bedenken. Deswegen aber jedes Mal grosse Reserven einplanen, könne er als Zuständiger für die Finanzen nicht gutheissen. «Politisch wäre es auch nicht durchführbar, wenn wir jedes Mal ein halbe Million Franken als Reserve einplanen.» Dies würde auch zu viel Geld blockieren, das für andere Projekte nötig wäre, so Hottiger.