
Satzmonster,die abschrecken
Verabschieden sich die Jungen aus der Gemeindepolitik? Tatsächlich sei es viel schwieriger geworden, die 20- bis 40-Jährigen für ein Engagement auf kommunaler Ebene zu gewinnen, sagte diese Woche Brittnaus Frau Gemeindeammann Hanna Kunz im Interview mit dem ZT. Das ist natürlich keine gute Nachricht, wenn man weiss, dass es so oder so nicht einfach ist, geeignete Kandidatinnen und Kandidaten von einem Milizamt zu überzeugen.
Vielleicht muss man in diesem Zusammenhang einmal die Frage in den Raum stellen, ob sich Junge, und nicht nur sie, durch die Sprache abgeschreckt fühlen, die ihnen aus den Verwaltungen entgegenschlägt. Ich picke ein zufälliges Beispiel heraus. O-Ton: «Einerseits werden in Zukunft keine zusätzlichen Betriebsfolgekosten (hinsichtlich Energie- und Haustechnikkosten ist eher mit einer – nicht berücksichtigten – Reduktion der Betriebsfolgekosten zu rechnen) erwartet, anderseits können die bereits bestehenden Personalressourcen weiterhin, ohne zusätzlichen Kostenfolge, eingesetzt werden.» Ääähhm, wie bitte?
Es ist ein grosses Ärgernis, dass die Verwaltungssprache oft ein Buch mit sieben Siegeln ist, das vielen Stimmberechtigten verschlossen bleibt. Ist es tatsächlich so schwierig, einigermassen gerade Sätze zu schreiben? Auf jeden Fall darf man sich nicht wundern, wenn Bürgerinnen und Bürger angesichts solcher Satzmonster der Gemeindepolitik achselzuckend den Rücken zukehren.