Schöftlands Aufstieg zur Regio-Schule

Schöftland hat alles Grund zum Feiern: Das neue Schulzentrum ist fertiggestellt und kann nunmehr offiziell eingeweiht werden. «Ich bin noch nicht ganz eingerichtet», sagt Heinz Leuenberger. Der 65-Jährige Schulleiter steht in seinem Büro im obersten Stock des neuen Schulzentrums mit Sicht auf die Kirche Schöftland.

Am Donnerstag, 27. Juni, wird das neue Schulzentrum – das Primar/Real- und das Alte Schulhaus wurden in den letzten Jahren erneuert – feierlich eingeweiht. In den Schulhäusern rund herum werden nun Räume für Klassen- und Mehrzweckzimmer frei. Es ist aber nicht das letzte Bauprojekt der Schule Schöftland. Das Sahnehäubchen in Form eines Kindergarten-Neubaus mit vier Abteilungen steht noch an. Die vielen Bautätigkeiten sind denn auch der Grund, weshalb der Umzug ins neue Schulzentrum bereits seine vierte Büro-Züglete von Schulleiter Leuenberger ist. Seit 15 Jahren leitet er die Schule Schöftland. In dieser Zeit sass er mal im Erdgeschoss des Primar-, mal im ersten Stock des Sekundarschulhauses.

Eine regionale Oberstufenschule

Sanierungen, Umbauten, Neubau: Die Schulgebäude mussten mit der Schülerzahl mitwachsen. Denn inzwischen gehen Oberstufenschüler und -schülerinnen (Real, Sek und Bez) aus zehn Gemeinden des Suhren- und Ruedertals nach Schöftland. Die Oberstufe der Schule Schöftland hat sich in den letzten zehn Jahren von der lokalen zur regionalen Organisation gewandelt. Heute zählt sie 309 Schülerinnen und Schüler und gegen 50 Lehrpersonen.

Und die letzte Integration steht noch an: Im Laufe der nächsten Jahre werden auch die Sek- und Realschüler der bald aufgelösten Kreisschule Oberstufe Oberes Suhrental (KOOS) aus Kirchleerau, Moosleerau, Reitnau, Staffelbach und Wiliberg nach Schöftland wechseln. Dann wird die Schule Schöftland von Schiltwald bis Holziken und von Reitnau bis Hirschthal reichen.

«Den Schritt zur regionalen Oberstufenschule machte Schöftland spätestens 2014, als die Oberstufe Ruedertal integriert wurde», sagt Leuenberger. Bereits 2008 war die Bezirksschule Reitnau (wohin Schüler aus sechs Gemeinden gegangen waren) aufgelöst und in Schöftland integriert worden. Seit gut zehn Jahren ist Schöftland damit der einzige Bez-Standort des Suhrentals, und nach der Integration der KOOS werden (mit Ausnahme der Müheler und Kölliker) sämtliche Suhrentaler Oberstufenschüler in Schöftland zur Schule gehen.

Das bedeutet lange Schulwege für einige Teenager: Eine Schülerin, die zuhinterst in Walde wohnt, hat Leuenberger ausgerechnet, legt täglich zweimal fast 11 Kilometer zurück. Beim Schüler, der aus Wiliberg-Moosersagi herreist, sind es 8,3 Kilometer. «Die Schüler gewöhnen sich nach anfänglichen Bedenken meist schnell an den neuen Schulweg und ihre neuen Klassen», weiss Leuenberger aus Erfahrung.

Zusätzliche Schüler bedeutet auch zusätzlichen Bedarf an Mittagsverpflegung und schulergänzender Betreuung. «Wir haben jetzt im Erdgeschoss des neuen Schulzentrums den Mittagstisch und einen Aufenthaltsraum für Hausaufgaben über Mittag und nach Schulschluss eingerichtet», sagt Leuenberger. Die Kinder und Jugendlichen, die über Mittag nicht nach Hause gehen, essen künftig hier, wo auch eine moderne Küche vorhanden ist.

Nach dem Fest in Pension

Kann der Schulleiter sich vorstellen, dass hier einst ein Mensabetrieb eingeführt wird? Immerhin werden mit den KOOS-Schülern bald noch mehr Mittagstisch-Kandidaten kommen. «Bisher haben wir noch zu wenig Schüler, dass sich eine Mensa lohnen würde», sagt Leuenberger. Sollte dereinst Bedarf bestehen, so sei die Küche dafür eingerichtet. Für mitgebrachtes Essen stehen Mikrowellengeräte bereit.

Das Einweihungsfest am Donnerstag, 27. Juni wird gleichzeitig Heinz Leuenbergers Abschiedsfest sein. Am Ende des Schuljahres geht er in Pension. Er wird von Dino Carpanetti abgelöst, zurzeit interimistischer Leiter der Schule Zofingen.