Schreiner Schweizermeister: Brian Thomis Ticket nach Shanghai ist gelöst

Mit einem Beistelltisch und einer Stubenbar als Aufgabe fand zwischen dem 5. und dem 8. November die Schweizermeisterschaft der Schreiner an der Höheren Fachschule Bürgenstock statt. Einer der beiden Titel, die es zu holen gab, ging nach Vordemwald – respektive nach Zofingen – an Brian Thomi und seinen Arbeitgeber, die Schreinerei Willisegger. Mit gut zehn Punkten Vorsprung vor dem zweitplatzierten Neuenburger Romain Mingard sicherte sich Thomi den Titel als Schweizer Meister in der Kategorie «Möbel». In der anderen Kategorie – «Massivholz» – war es genau umgekehrt: Mingard holte sich den Titel vor Thomi. Mit den jeweiligen Siegen lösten sich die beiden Jungschreiner das Ticket an die Weltmeisterschaften in Shanghai, die von 2021 auf 2022 verschoben wurden. 

Mit der Qualifikation als Ziel teilgenommen 

«Das Ticket zu lösen war mein erklärtes Ziel», sagt Thomi. Der Vordemwalder, der in der Vergangenheit schon viele kleinere Berufsmeisterschaften für sich entscheiden konnte, ging mit einem guten Gefühl an den Wettbewerb. Zwei Vorausscheidungen, in denen er jeweils zu den Besten zählte, trugen je 10 Prozent an die Endpunktzahl bei und gaben entsprechend die Marschrichtung vor. 

Mit seiner Leistung am Hauptwettbewerb ist Brian Thomi zufrieden. Schade findet er hingegen, dass der Fokus eher auf dem Tempo als auf der Qualität liege. «Das Wichtigste ist, in der knappen Zeit fertig zu werden.» Besonders bei der Stubenbar in der Kategorie Massivholz sei dies eine Herausforderung gewesen. Um fertig zu werden, musste er am zweiten Tag des Massivholzwettbewerbs das Tempo erhöhen. Entsprechend schlichen sich qualitative Mängel ein, die jetzt nicht mehr zu beheben sind. «Es ist halt schade, wenn es jetzt nicht ganz so schön aussieht.» Die Wettbewerbsstücke können nämlich nach Hause genommen werden. 

Bevor es nun 2022 ins Reich der Mitte geht, um den Schreiner- Weltmeister zu küren, steht intensives Trainieren an. «Ich werde eng mit Coaches und den Schweizer Experten, die auch mit nach China kommen und die Arbeiten bewerten, zusammenarbeiten.» Rund vier Monate wird Thomi in den Betrieben der Experten arbeiten und sich auf die World Skills vorbereiten. Da ein Teil der Aufgabe bereits vorher bekannt gegeben wird, geht das ganz gut. «Drei Möbel werden als mögliche Aufgabe angegeben, davon wird es eines ganz sicher werden.» Allerdings wird das Wettbewerbsstück bis zum definitiven Start noch erheblich umdesignt werden. Alles in allem ist vor dem Wettbewerb etwa 60 Prozent der Aufgabe bekannt. 

Bis es soweit ist, muss Brian Thomi aber erst noch die Kampfstiefel schnüren und stramm stehen: Im Januar absolviert er die Rekrutenschule bei den Richtstrahlpionieren.