Schulanfang in Rothrist: Die Raumstation überzeugt

Gross und weiss steht der futuristische Klotz aus doppelstöckigen Containerreihen auf der Wiese gegenüber des Rollhockeyfeldes bei der Oberstufe in Rothrist. Er könnte gerade so gut auf dem Mars stehen. Da das Bezirksschulhaus renoviert wird, findet der Bez-Unterricht teilweise in dem Provisorium statt. Auch von innen muten die Container – eigentlich fast schon das falsche Wort – hochmodern an. Von den über 30 Grad draussen merkt drinnen niemand etwas – Klimaanlage sei Dank. Auch sonst fehlt es an nichts, was ein Schulzimmer braucht. Wandtafel, Beamer und komplett magnetische Wände stehen für die Schüler bereit.

Einzig der Platz ausserhalb der Zimmer fehlt

Das erste Zimmer links im oberen Stock des Provisoriums ist das Reich von Rolf Müller. Das 63-jährige Urgestein der Bezirksschule hat das Zimmer über das Wochenende nach seinen Vorstellungen eingerichtet. «Die Zimmer sind besser ausgefallen als gedacht – grösser und kühler als ich vermutet habe», so Müller. Er lässt die Klasse 2b nach der grossen Pause Wortarten repetieren. Leichter Stoff zum Einstieg nach den Ferien, wie er sagt. Nach dem lockeren Start am Morgen zusammen mit der Klassenlehrperson kommt das den Schülern gerade recht. Auch sie zeigen sich mit dem Provisorium zufrieden. Lediglich die fehlenden Toiletten und der spärliche Platz ausserhalb der Klassenzimmer werden bemängelt. Nach dem 45-minütigen Bestimmen diverser Pronomen, Partikel und Verben kommt es auf der Treppe tatsächlich kurz zu einem Gedränge. Da es keine andere Treppe gibt, wollen da alle zur selben Zeit rauf und runter.