Schweizerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré sind absolut chancenlos und sagen: «Es hat nichts zusammengepasst»

Es gibt Tage zum Vergessen. Ausgerechnet im Halbfinal der Olympischen Spiele mussten Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré einen solchen Moment erleben. Nie in diesem 39-minütigen Duell mit dem US-Duo Ross/Klineman fanden die Schweizerinnen ins Spiel.

«Wir haben die Gegnerinnen mit unseren Fehlern aufgebaut und selber keinen Druck mit unserem Service ausüben können», analysierte Anouk Vergé-Dépré. Es hat nichts zusammengepasst, die Gegnerinnen zeigten eine sehr starke Performance, bilanzierte Joana Heidrich gewohnt pointiert.

Bereits der Auftakt in den Halbfinal fiel für das Schweizer Duo ernüchternd aus. Während die Amerikanerinnen loslegten wie die Feuerwehr, mit starkem Service und guter Blockarbeit überzeugten, unterliefen Heidrich und Vergé-Dépré viele Fehler. Mit ungenauen Zuspielen raubte man sich immer wieder die Chance auf gute Abschlusspositionen.

USA zeigen keine Schwächen

Bald lag die Schweiz mit 3:10 zurück. Weil die Gegnerinnen nie eine Schwäche zeigten, ging es in Folge nur noch um Schadensbegrenzung und die psychologische Komponente, irgendwie ins Spiel reinzukommen und Selbstvertrauen aufzubauen.

So richtig «on fire» kamen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré aber auch in Folge nicht. Das Schweizer Spiel blieb fehlerhaft, scheinbar einfache Aktionen gelangen nicht. Auf der Gegenseite verteilten die USA keine Geschenke in Form von einfachen Punkten. Der erste Satz ging in nur 19 Minuten mit 21:12 an das routinierte US-Duo, der zweite Satz begann, wie der erste endete.

Es blieb zäh aus Schweizer Sicht. Einzelne gelungene Punkte reichten nicht, um nachhaltig Vertrauen zu generieren und in einen gewissen Rhythmus zu kommen. Es blieb beim Prinzip Hoffnung, der Vorsprung der Amerikanerinnen bewegte sich bald wieder im Bereich von fünf und mehr Punkten. Das Resultat des zweiten Durchgangs (21:11) unterstrich die Einseitigkeit des Geschehens.

Nun soll es Bronze werden

Trotz der ernüchternden Feststellung, dass wenig zusammengepasst hat, war es nicht der Moment, um den Kopf in den Sand zu stecken. Heidrich und Vergé-Dépré bemühten sich sichtlich, ihre Zuversicht nicht zu verlieren.

Wieso auch? Schliesslich bleibt der grösste Erfolg der Schweizer Beach-Frauen in der olympischen Geschichte nach wie vor in Griffweite. Im kleinen Final am Freitag um 03:00 Uhr Schweizer Zeit geht es um Bronze gegen die Lettinen Tina Graudina und Anastasia Kravcenoka. «Wir haben noch immer etwas zu holen», stellt Anouk Vergé-Dépré fest. «Wir müssen jetzt das Herz in die Hand nehmen», fordert Joana Heidrich.