Sennhof-Neubau startet Betrieb

Geschäftiges Treiben herrscht am Donnerstagmorgen im Pflegeheim Sennhof. Mitarbeitende tragen Schachteln und Kisten durchs Haus, rollen Betten die Gänge entlang. Es ist Zügeltag. 50 Bewohnerinnen und Bewohner wechseln heute in ihre neuen Zimmer im «Diamanten», den zwei fünfeckigen Neubauten des Pflegeheims. Die ersten Möbel stehen schon in den Räumen parat; heute folgen die Betten und persönliche Dekorationsgegenstände. Die 105-jährige Bewohnerin Wilhelmine Hilfiker hat die Zügelaktion einige Minuten zuvor eröffnet: Gemeinsam mit dem Leitungsteam des Neubaus schnitt sie das Band durch, welches den bestehenden vom neuen Bereich trennte. Zur Feier des Tages nahm sie dazu in einem historischen Rollstuhl aus dem Jahr 1897 Platz, den Mitarbeiter mit roten Schleifen geschmückt hatten.

Viele neue Zimmeranfragen

«Die Bewohner sind zum Teil etwas nervös wegen des Umzugs; freuen sich aber auf die neuen Zimmer», sagt Heimleiter Urs Schenker. Unter den Bewohnern befinden sich auch viele Demenzerkrankte, die nach dem Umzug im geschützten Wohnbereich leben werden. Für sie ist es besonders wichtig, dass der Umzug ruhig über die Bühne geht. Die Mitarbeiter haben darum den neuen Aufenthaltsraum so hergerichtet, dass die Bewohner zusammen mit Betreuern vom Sennhofverein und Angehörigen bei Kaffee und Kuchen verweilen können, bis ihre Zimmer fertig eingerichtet sind.

Insgesamt 58 Betten auf zwei Etagen beherbergt der «Diamant», der mit Kosten von rund 20 Millionen Franken eines der grössten Bauprojekte in Vordemwald darstellt. Die Zimmer sind rund um die Zentrale herum verteilt, wodurch sich die Wege für das Personal verkürzen. «Mit dieser Infrastruktur konnten wir die Fixkosten reduzieren», sagt Urs Schenker. Dies schlage sich positiv auf die Pensionspreise nieder, die sich so um mindestens 5 Franken pro Tag reduzieren. «Wir haben bereits viele neue Anfragen von Personen erhalten, die sich für ein Zimmer im Neubau interessieren.»

Weitere Bauarbeiten erst im neuen Jahr

Das Pflegeheim wollte den «Diamanten» eigentlich schon im August eröffnen. Kurz vor dem «Tag der offenen Tür» zeigte sich jedoch, dass der Bau aus technischen Gründen noch nicht bezugsbereit ist. «Wir mussten eine mehrseitige Mängelliste einreichen», erinnert sich Urs Schenker. Es zeigte sich auch auf der baulichen Seite ein grosser Handlungsbedarf. «Die Zusammenarbeit mit dem Planungsteam erwies sich als schwierig. So hat sich der Bezug sowie die Inbetriebnahme des ‹Diamanten› wiederholt verzögert.»

Das Pflegeheim wollte nach der Fertigstellung des Neubaus weitere Bauarbeiten vornehmen: die Sanierung der alten Wohnbereiche 1 und 5 sowie die Erneuerung der Verwaltungsräume und des Cafés. Wegen des verzögerten Umzugs hat der «Sennhof» nun jedoch einen Bau- und Planungsstopp verhängt. Die Arbeiten wären sonst mitten in die Weihnachtszeit hineingefallen. «Wir möchten zuerst etwas Ruhe schaffen», sagt Urs Schenker. Im Januar sollen die Arbeiten wieder aufgenommen werden.