«Sennschüür»: Aus einer Remise in der Altstadt soll ein Wohnhaus werden

Die Brauerei-Remise in ihrem heutigen Zustand. Bild: Archiv
Die Brauerei-Remise in ihrem heutigen Zustand. Bild: Archiv

Hinweis

Das Baugesuch liegt bis zum 18. Februar öffentlich auf und kann via Homepage der Stadt Zofingen eingesehen werden.

Seit Jahren weitgehend ungenutzt und baufällig – das ist die Sennschür an der Zofinger Schafgasse. Sie diente einst der Klosterbrauerei Senn (welche zwischen 1864 und 1971 am Standort des heutigen Hotels Zofingen Bier herstellte) als Remise. Einquartiert waren hier die Pferde und Wagen der Brauerei.

Inzwischen ist die Scheune im Eigentum der Beratungsgesellschaft WHP AG in Wikon, welche Leute im Zusammenhang mit dem Kauf oder Verkauf einer Wohnung eines Hauses oder von Bauland berät. Die Sennschür möchte Inhaber Peter Hasler seit mehr als sieben Jahren zu einem Wohnhaus umbauen – scheiterte aber am Widerstand von mit- oder einspracheberechtigter Gremien und Organisationen.

Modern, aber im Kontext zum Bestehenden

Inzwischen hat Peter Hasler das Safenwiler Architekturbüro Schön+Suter beauftragt, das Projekt zu überarbeiten. Nach dem Rückbau der Brauerei-Remise soll ein zeitgemässer Neubau aus Beton, Metall und Glas entstehen. Um sich in die Architektur der bestehenden Nachbargebäude einzufügen und sie zu ergänzen, ist die Glasfassade mit Holzlamellen verkleidet – womit der geplante Baukörper auch an die frühere Scheune errinnert.

Im Innern des viergeschossigen Gebäudes mit seinem umbauten Raum von 1400 Kubikmetern werden je zwei 2-Zimmer- und 3-Zimmer-Wohnungen entstehen, die zur Miete ausgeschrieben werden sollen. «Sie sind mit einem Lift erschlossen, was in der Altstadt eher selten ist», sagt Hasler und will mit den Wohnungsgrössen Seniorinnen und Senioren ansprechen. Was sicher auch anspricht, ist die Lage. Die Schafgasse – sie bildet die östliche Verlängerung der Engelgasse – ist ein ruhiger Bereich der Altstadt.

Apropos Sennschür und Bauerei Senn: Der Zufall will es, dass in der aktuelle Ausgabe von «Heimatkunde Wiggertal» ein Artikel dem Brauer Fritz Senn (verstorben 1924) und seinem «Turmstübchen» gewidmet ist. Dieses befand sich im Folter-Turm und war mit Strom und fliessendem Wasser ausgestattet. Senn durfte seinerzeit am historischen Turm sogar einen Balkon anbringen, welcher erst 1982 entfernt wurde.

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