
Sie sind dran!
Im Hinblick auf die Grossratswahlen am 18. Oktober haben wir vor ein paar Wochen ein nicht ganz einfaches Experiment lanciert: Wir wollten allen 112 Kandidierenden aus dem Bezirk die Möglichkeit geben, sich den Leserinnen und Lesern vorzustellen. Dazu haben wir diese gebeten, sechs Fragen zu beantworten. 112 Kurz-Interviews – kann das gutgehen? Der Platz war knapp, sehr knapp. 1380 Zeichen standen zur Verfügung – inkl. Leerschläge. Seit Dienstag ist klar: Es geht gut. Gebracht haben wir die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten von SVP, SP, FDP und CVP – heute sind die Grünen dran. Selten hat Redigieren so viel Spass gemacht. Einerseits sind die Antworten oft sehr präzise und auf den Punkt gebracht – man kann auf 1380 Zeichen durchaus etwas sagen. Manche sind kreativ und witzig, andere wiederum sehr persönlich – das macht die Autorinnen und Autoren – egal welcher politischer Couleur – sympathisch. Überraschend ist die Bandbreite der Anliegen. Und ja, dann und wann auch die Einfallslosigkeit – aber lassen wir das, es liegt ja nicht an mir, zu werten.
Was mich erstaunt: Der Wille und Wunsch, ins kantonale Parlament einzuziehen, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. Ein führender Parteivertreter gestand am Telefon unverblümt, dass die eine oder andere Person halt als Listenfüller fungiere und mit dem Wahlkampf lieber nichts am Hut haben wolle. Aber lassen wir auch das – es handelt sich um eine verschwindend kleine Minderheit.
Und damit es hier schon mal gesagt ist: Es hilft nichts, wenn nur die Kandidierenden fleissig sind. Auch Sie müssen es sein. Wählen Sie! Die Unterlagen sind bereits bei Ihnen.