Siegried-CEO Hanko hat in Zofingen schon «so manches eingeweiht oder in Betrieb genommen», wie er selber sagt. Aber diese Einweihung war anders. Es ging nicht um Effizienz oder Produktivität. Es ging um etwas, was im Wesentlichen Selbstzweck ist. Oder wie Hanko sagte: «Um etwas, das uns als Personen, als Menschen ansprechen soll, das uns anhalten lässt im wahrsten Sinne des Wortes, das uns zum Nachdenken ermuntert.» Es ging um Kunst. Genauer gesagt: um die drei Menschengestalten aus Aluminium, die seit dieser Woche ihre Blicke über das Siegfried-Gelände schweifen lassen. Eine begrüsst die Besucher hoch auf einer Säule stehend; die zweite bewacht den Eingang zum Forum; die dritte sitzt nachdenklich auf der Passerelle, die die zwei neuen Administrationsgebäude verbindet.

Das Pharma-Unternehmen hat in der Vergangenheit in Zofingen bekanntlich kräftig investiert. Bauten, «die sich nicht verstecken müssen», wie Hanko meint. Für ihn stand «ausser Frage», dass zu den Neubauten «zu guter Letzt auch Kunst gehört». Um zwei Aspekte ging es dem Siegfried-CEO: «Einerseits wollte ich eine Verbindung unseres Industriegeländes mit der Stadt herstellen.» Andererseits soll die Kunst «eine Hommage an die Menschen sein, die hier täglich ein und aus gehen, hier arbeiten, hier während einer langen Phase ihres Lebens viel Zeit verbringen.»

Beraten liess sich Hanko vom Ehepaar Gertrud und Heinz Aeschlimann; die beiden haben das Kunstzentrum art-st-urban gegründet, dessen Ausstrahlung in den letzten Jahren gewachsen ist. Die Aeschlimanns haben Hanko mit der renommierten isländischen Künstlerin Steinunn Siguradardottir zusammengebracht. Ein Glücksfall. Ihre Werke strahlten Werte aus, die Siegfried grossschreibe, sagte die Künstlerin am Mittwoch anlässlich der Einweihung: Sich als Individuum hohe Ziele setzen – wissend, dass diese nur gemeinsam mit anderen erreicht werden könnten.