
Siegfried füllt in Deutschland bald Covid-19-Impfstoff ab
Der Zofinger Pharmazulieferer Siegfried Holding AG baut am Standort Hameln bei Hannover eine neue Abfüllanlage für den Covid-19-Impfstoff, den das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Biontech zurzeit entwickelt. Das bestätigte Siegfried CEO-Wolfgang Wienand in einem Interview mit dem Finanzportal «The Market».
Der Umsatz, den Siegfried im Falle einer Zulassung des Impfstoffs verdient, «würde 2021, 2022 und auch über die gesamte Vertragsdauer gesehen im zweistelligen Millionenbetrag liegen», sagte Wienand. Der grosse Teil des Auftrags würde wohl erst 2022 abgewickelt, weil erst Mitte 2021 mit der kommerziellen Produktion begonnen werden könne. Biontech hofft noch in diesem Jahr auf eine Zulassung für den Impfstoff.
Der Vertrag zwischen Siegfried und Biontech ist zunächst auf eineinhalb Jahre ausgelegt. Die beiden Unternehmen haben aber die Absicht geäussert, eine langfristige strategische Zusammenarbeit einzugehen. Biontech hat vor kurzem von Novartis in Marburg eine Produktionsanlage für Impfstoffe gekauft. Diese Anlage liegt laut Wienand zweieinhalb Autostunden von Siegfrieds Abfüllstandort in Hameln entfernt. «Das ermöglicht eine effiziente und zuverlässige Logistik», so Wienand. Wieviel Siegfried konkret in die Anlage investieren wird, präzisierte der Siegfried-CEO nicht. «Wir können grundsätzlich keine finanziellen Details zu einzelnen Investitionen machen», sagt er.
Was passiert, falls Biontech die Zulassung für den Impfstoff nicht erhalten sollte? Die Investition wäre in diesem Fall laut Wienand nicht umsonst: «Die Anlage ist auch für andere Produkte nutzbar.» Und Biontech sei daran interessiert, mit Siegfried auch abseits des Corona-Impfstoffs zusammenzuarbeiten, «weil wir kompetente Dienstleistungen und hochwertige Produktionsstätten anbieten können». (zt)