Sind Hundesteuern überhaupt noch zeitgemäss?

Obwohl dieses Entgelt schon eine über 100 Jahre alte Tradition hat und so gesehen ein alter Zopf ist, soll er nicht abgeschnitten werden. Werden die 120 Franken eingesetzt, um beispielsweise Robidog-Kästen aufzustellen und sie zu unterhalten, ist die Steuer absolut sinnvoll. Und seien wir ehrlich, was sind schon 120 Franken im Jahresbudget eines Haushalts. Jeder Hundebesitzerin und jedem Hundebesitzer sollte die Freundschaft eines treuen Begleiters mindestens so viel wert sein. Selbst wenn es die finanziellen Möglichkeiten eines einzelnen übersteigt, lässt sich sicherlich eine Lösung finden. Ich bin sogar der Meinung, dass andere Tierhalter auch zur Kasse gebeten werden sollten. Die meisten Katzen machen Dreck auf öffentlichem Grund und Pferde, die ausgeritten werden, können auf Wegen und Strassen ihre «Visitenkarte» hinterlassen. Brauchen wir die Tiersteuern, um unseren Lebensraum sauber zu halten und das Zusammenleben zu optimieren.

Sagen wir mal, ein Hund wird in der Regel zwölf Jahre alt. Zwölf Mal 120 Franken – macht 1440 Franken in einem Hundeleben. Das ist zunächst einmal ordentlich viel Geld. Die Hundesteuer war, historisch gesehen, immer auch eine Luxussteuer. Die meisten europäischen Länder haben sie inzwischen abgeschafft. Klar, man kann argumentieren, dass damit der öffentliche Raum sauber gehalten wird. Dann gestatte ich mir ein paar Nachfragen: Ist es tatsächlich die Aufgabe des Staates, die Entsorgung von Hundekot zu organisieren? Müsste nicht einfach jeder Hundebesitzer selbst für die fachgerechte Entsorgung der Häufchen verantwortlich sein? Und: Ist eine Steuer gerecht, bei der für ein Tier, das fast so gross ist wie ein Kalb, gleich viel fällig wird wie für ein Fellknäuel, das kaum grösser ist als ein Hamster? Sofortige Antworten brauche ich nicht. Denn so lange ich keine Katzensteuer bezahlen muss, kann es mir recht sein, wenn Hunde via Herrchen quasi als Steuerzahler fungieren.