Sie kennen bestimmt die Situation, in der Sie eine Woche vor Heiligabend gefragt werden: «Na, bist du schon in Weihnachtsstimmung?» Die Antwort ist in 99 Prozent der Fälle «Nein», weil wir in dieser Zeit zu viel um die Ohren haben, um es uns leisten zu können, uns vor dem 24. Dezember der besinnlichen Weihnachtszeit hinzugeben. Was um Himmels willen gibt mir nun die Legitimation, Mitte Mai über Weihachten zu schreiben? Nun, weil ich letzte Woche, ohne zu übertreiben, mehr Weihnachtsstimmung verspürte als während der gesamten letzten Vorweihnachtszeit. Wir verlosten bei Radio Inside im Rahmen des Muttertags jeden Tag eine Reise an einen europäischen Weihnachtsmarkt, auf welche die Gewinner ihre Mamis mitnehmen dürfen. Eine Woche lang jeden Morgen der Gedanke an Lebkuchen, Glühwein und weihnächtliche Klänge. Für mich als Freund der Weihnachtszeit war es direkt schade, dass wir diese Sendeinhalte nicht noch mit einem passenden Song untermalen konnten. An einem Nachmittag besuchte ich zudem die Präsentation der Fachmaturitätsarbeit einer ehemaligen Praktikantin von Radio Inside, welche ich betreute. Die Absolventin hatte im Rahmen ihrer Arbeit an den vier Adventssonntagen im letzten Dezember bei Radio Inside je eine Stunde Sendung mit weihnachtlichen Inhalten produziert. Während Sie in ihrer Präsentation unter anderem schilderte, wie Sie versucht hatte, die Töne des Auspressens einer Orange für den Glühwein mit dem Mikrofon aufzunehmen, spielten Schülerinnen und Schüler draussen bei Temperaturen von über 25 Grad Baseball. Und dann wurde mir klar: Ungefähr so müssen sich Weihnachten in Australien anfühlen.