
Situation bleibt «angespannt» – Schulen sollen aber offen bleiben
Homeoffice bleibt Pflicht, Homeschooling soll es nicht geben: Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch die aktuelle epidemiologischen Lage analysiert und sich dabei auch über die Situation an den Schulen informiert. Sowohl die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) als auch die Wissenschaftstaskforce des Bundes wollen dabei von Schulschliessungen absehen. In der derzeitigen Situation würden die Nachteile überwiegen.
Ein allgemeines Verbot des Präsenzunterricht an dem Schulen habe «weitreichende negative Folgen auf die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sowie auf deren Bildungsverläufe». Das schreibt die EDK in einer am Mittwoch auf ihrer Homepage publizierten Stellungnahme.
Wie immer in Coronazeiten ist jedoch Vieles mit vielen «Aber» verbunden. Sprich: Sollte sich die Situation drastisch verschlechtern, bleiben die Schüler dann wohl am Ende doch zu Hause. Weitere Massnahmen könnten nötig werden, «falls sich die neuen Virusvarianten stark ausbreiten», heisst es dazu in der bundesrätlichen Mitteilung vom Mittwoch. Und weiter: «Das eidgenössische Departement des Innern und die EDK vertiefen nun die Gespräche, um mögliche Szenarien für die Sekundarstufen I und II zu erarbeiten.» Konkret bedeutet dies auch, dass Primarschüler vom erneuten Homeschooling wohl nicht betroffen wären.
Vokrschlag für mehrstufiges System
Die Schweizerische Mittelschulämterkonferenz und die Schweizerische Berufsbildungsämter-Konferenz schlagen in einem gemeinsamen Arbeitspapier ein mehrstufiges System vor, das bei einem Anstieg der Fallzahlen zum Einsatz kommen soll. Ab der zweiten Stufe soll es dabei zu einer «Reduktion der Personendichte auf dem Schulareal» kommen. Das könnte beispielsweise damit erreicht werden, dass nicht mehr alle Schüler und Schülerinnen vor Ort unterrichtet werden.
Erst als «Ultima Ratio» auf der dritten Stufe sei eine Umstellung auf Fernunterricht vorgesehen – in gewissen Fällen soll es aber Ausnahmen geben. Etwa bei Prüfungen oder für Bildungsinhalte, welche nur im Präsenzunterricht vermittelt werden können.
Warnung vor dritter Mutationsvariante und neue Quarantäneliste
Neben den Schulen hat der Bundesrat am Mittwoch auch über die Virusmutationen gesprochen. Auch wegen diesen bleibe die Situation trotz sinkender Fallzahlen «angespannt». Und der Bundesrat warnt schon vor einer neuen Mutation: «Zu den beiden Varianten aus Grossbritannien und Südafrika kommt neu eine dritte, ebenfalls deutlich ansteckendere Variante aus Brasilien hinzu.»
Das südamerikanische Land ist darum vom BAG am Mittwoch per sofort ebenfalls auf die Quarantäneliste der Schweiz gesetzt worden. Reisende müssen nach ihrer Rückkehr ab Mittwoch damit für zehn Tage in Quarantäne. Ab 21. Februar wieder von der Quarantäneliste gestrichen werden dagegen Dänemark, Georgien, Kroatien, Luxemburg und Serbien. Dies ist der Internetseite des BAG zu entnehmen.
Das Ziel sei es weiterhin, «die Fallzahlen sofort und sehr deutlich zu senken», heisst es in der Mitteilung des Bundesrates. Dies, «um ein unkontrolliertes Ansteigen der Fallzahlen durch die neuen Virusvarianten und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.» Bisher habe die Schweiz eine halbe Million Impfdosen bekommen. Mehr sollen folgen: «Das Bundesamt für Gesundheit ist daran, zusätzliche Impfdosen zu kaufen und Verträge mit weiteren Impfstoffproduzenten abzuschliessen», heisst es in der Mitteilung des Bundesrates.
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