Sitzbank-Installation im Zofinger Rosengarten soll Generationen verbinden

Der Zofinger Rosengarten ist um eine Skulptur reicher: Gestern ist die von der Gemeinnützigen Gesellschaft Zofingen (GGZ) gespendete Installation montiert worden. Der Dornacher Designer Norbert Roztocki war persönlich vor Ort und hat bei den Aufbauarbeiten mitgeholfen. Die neue Installation unterscheidet sich nicht nur optisch von den bestehenden Skulpturen im Rosengarten, sondern auch funktional. Die neue Installation soll die Generationen zusammenbringen. Sie ist bewusst so gestaltet, dass sie nicht nur optisch anspricht, sondern auch als Sitzgelegenheit, als Liegefläche oder als Spielgerät genutzt werden kann.

Vielfach ausgezeichnete Sitzbank-Installationen

Seit 2015 designt Norbert Roztocki mit seiner Firma Move Art GmbH organische Skulpturen, die mit ihrer Struktur an die Doppelhelix der DNA erinnern. Das besondere an diesen Skulpturen ist, dass sie bewusst als Sitzbank oder Liegefläche, aber auch als Spielgerät ausgestaltet sind. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens wurde Roztockis Firma als eines der fünf innovativsten Startups an der Swiss Innovation Challenge ausgezeichnet. Es folgten weitere Startup- und Designpreise und Aufträge zur Installation von Skulpturen auf der ganzen Welt.

Zu ihrem 200. Geburtstag holt nun die Gemeinnützige Gesellschaft Zofingen diesen internationalen Spirit in die Thut­stadt. «Wir haben im Internet nach coolen Bänken gesucht und sind so auf die vielfältigen Installationen von Norbert Roztocki aufmerksam geworden», erzählt Iris Bichsel, Präsidentin der Gemeinnützigen Gesellschaft Zofingen. Ursprünglich stand zur Diskussion, dass die GGZ auf dem neugestalteten Chorplatz Sitzgelegenheiten stiftet. Schliesslich fiel der Entscheid für eine Installation im Rosengarten. Dabei hat sich die GGZ bewusst gegen eine Standard-Installation aus dem Katalog von Move Art entschieden und zusammen mit dem De­signer in mehreren Workshops eine individuelle Skulptur erschaffen, die die Vergangenheit, aber auch die Zukunft der GGZ zusammenführt.

«Es zeigte sich, dass die GGZ im Moment in einer Transformationsphase ist», erzählt Norbert Roztocki. Die 200 Jahre alte Gesellschaft will aus der Vergangenheit in die Zukunft blicken. Dies soll auch mit der Skulptur zum Ausdruck gebracht werden. Bald stellte sich daher die Frage nach der Identität und dem Selbstverständnis der Gemeinnützigen Gesellschaft Zofingen. Erst als dies geklärt war, konnte die Skulptur weitergestaltet werden. Dabei wurde unter anderem die Zielgruppe definiert und bereits bestehende Spielplätze in der Umgebung analysiert. Auch der Standort beim Rosengarten wurde in die Überlegungen miteinbezogen. «Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Auftraggeber so tief in den Gestaltungsprozess eintaucht und sich dabei auch mit seiner eigenen Identität auseinandersetzt», sagt Roztocki. Das zeige, wie mutig der Vorstand der GGZ sei, lobt er. «Uns haben die Workshops mit Norbert Roztocki sehr viel gebracht. Der Vorstand ist zusammengewachsen», zieht Iris Bichsel Bilanz. Die philosophische Herangehensweise Roztockis habe den Vorstand an das Thema «Wandel» herangeführt.

Von der Vergangenheit in die Zukunft

Das Ergebnis dieser intensiven Arbeit ist eine geschwungene Installation, die auf den ersten Blick sehr simpel aussieht. «Die Frage ist aber, was steckt dahinter?», sagt Roztocki. Die fast 9,5 Meter lange Installation scheint aus dem Erdreich herauszuwachsen. Erst verläuft sie parallel zum Boden und schwingt sich dann in die Vertikale. Dies symbolisiert die Entwicklung der Gemeinnützigen Gesellschaft über die vergangenen 200 Jahre und lässt einen Blick in die Zukunft zu. Die 200 Holzlatten, aus der die Bank besteht, verweisen ebenfalls auf das Jubiläum. «Dank der Bank soll der Rosengarten zu einem Begegnungsort für alle Generationen werden», erklärt Norbert Roztocki.

Am 21. August übergibt die Gemeinnützige Gesellschaft Zofingen die neue Installation im Rosengarten an die Stadt Zofingen. Zur Einweihung zwischen 11 und 14 Uhr ist die Bevölkerung eingeladen. Im Anschluss an den offiziellen Teil gibt es einen Imbiss im Café Rosengarten.