
Skandal im Sperrbezirk und im Hause Tobler
Nichts lässt darauf schliessen, dass der harmonische Alltag des Ehepaars Gerda (Ruth Emmenegger) und Franz Tobler (Bäni Kneubühler) getrübt werden könnte. Doch der Schein trügt. Der Ehemann besucht jeden Mittwoch die Bar „Blue Island“. Seiner Frau gaukelt er vor, die Vorstandssitzung eines Hilfsprojekts zu besuchen. Doch statt sich mit „Eisbären in Not“ amüsiert er sich mit „heissen Kätzchen“. Gerda regt an, zum 25-jährigen Bestehen des Projekts einen würdigen Jubiläumsanlass durchzuführen. Diese Idee bereitet Ehemann Franz Sorgenfalten. Er sucht Unterstützung bei seinem Freund Markus Gebert (Andreas Schenk), um den Schwindel weiter zu verheimlichen. Die Situation spitzt sich zu, als die nervige Klatschbase Norma (Liselotte Erni) die Nachricht vom Brand in der Animierbar überbringt. Die beiden Bardamen Lisa (Jolanda Hodel) und Tanja (Carolina Alfano) sind nämlich obdachlos geworden und bitten Franz Tobler – dessen Lage immer ungemütlicher wird – um Hilfe. Die Recherchen von Brandermittler Kammer (Matthias Hodel) sorgen für zusätzliche Turbulenzen in dieser verzwickten Geschichte.
Haussegen hängt immer schiefer
Nach einem gemütlichen Abend mit ihren Jasskolleginnen hütet aber auch Gerda ein Geheimnis. Unkontrollierter Alkoholgenuss hat bei ihr einen totalen Gedächtnisverlust zur Folge. Sie findet keine Erklärung, als sie in ihrer Handtasche einen Männer-Striptanga entdeckt. Zu allem Übel spricht Stefanie (Kathrin Brunner) – eine Angestellte der Testosteron-Bar – im Hause Tobler vor, um mit Gerda einen Termin für das Einlösen eines Wettbewerbspreises zu vereinbaren. Die Luft wird für die beiden Toblers immer dünner, bis die Situation eskaliert. Trennung, Scheidung oder gar ein Neuanfang – die grosse Frage, die am Ende des Dreiakters von Dieter Gygli beantwortet wird.
Regisseurin Prisca Alfano hat es einmal mehr verstanden, die Rollen passend zuzuteilen. Das Laienspieler-Ensemble bot einen überzeugenden Auftritt und genoss den tosenden Beifall zurecht.
Falco und Spider Murphy Gang
In Langnau wurde an diesem Abend auch gesungen. Und wie! Der Männerchor begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer mit verschiedenen Hits aus den Siebziger- und Achtzigerjahren. Christoph Moor, der initiative musikalische Leiter, hat mit dem Motto „Neue Deutsche Welle“ erneut eine gute Wahl getroffen. Die Sänger meisterten die damit verbundene Herausforderung brillant. Die von Matthias Heep arrangierten „Ohrwürmer“ mit Begleitung durch Cathrine Sarasin am E-Piano entsprachen ganz dem Gusto des Publikums. „Ein kleines Stück Musik kann ein Wunder sein“ – der Titel von Pasquale Thiebaut erfuhr an diesem Abend eine eindrückliche Bestätigung. Mit „An der Copacabana“ und „Küss die Hand schöne Frau“ trug der der Chor zwei bekannte Songs der österreichischen Pop-Rock-Band „Erste allgemeine Verunsicherung“ vor, begeisterte in „Männer“ von Herbert Grönemeyer mit der kritischen Würdigung des männlichen Geschlechts und besang mit „Skandal im Sperrbezirk“ (Spider Murphy Gang) Probleme im Münchner Rotlicht-Milieu. Szenenapplaus erntete „Rapper“ Mathias Mütel, der den Falco-Hit „Rock me Amadeus“ temperamentvoll vortrug. Als sich der Chor nach einer Zugabe verabschiedete, zeigte sich der Grossteil der Zuhörer leicht enttäuscht, zu gerne hätten sie sich noch weitere Liedervorträge angehört. Mit ihrem starken Auftritt an diesem Abend boten die Sänger beste Werbung für den Chorgesang.