
Skifest: Fabian Senn ist zum «zweieinhalbten» Mal OK-Präsident
«Nach den bundesrätlichen Lockerungen vom 23. Juni sieht es nochmals etwas besser aus», sagt ein fast schon entspannt wirkender Fabian Senn. Der 32 Jahre alte Bauzeichner ist zum dritten Mal OK-Präsident des Rothrister Skifests, das am 9. und 10. Juli zum 43. Mal stattfindet. «Oder vielleicht eher zum zweieinhalbten Mal OK-Präsident», sagt Senn und spricht damit die coronabedingte Absage des weit über die Region hinaus bekannten Events vom letzten Jahr an. Dieses Jahr aber wird die zweitägige, garantiert schneefreie Party auf dem Schulhaus-Dörfli-Areal wieder steigen.
Schon kurz nach der Absage des Rothrister Skifests 2020 habe sich das Organisationskomitee zum Ziel gesetzt, die Durchführung des Skifests 2021 in irgendeiner Form möglich zu machen. Starte das OK mit den Vorbereitungen auf das Skifest jeweils im Herbst des Vorjahrs, so habe man sich dieses Mal auf die Erarbeitung verschiedenster Konzepte beschränkt, gibt Fabian Senn zu verstehen. Die Konzepte reichten dabei in der Minimalvariante eines simplen Take-aways mit dem bekannten Risotto bis hin zum gewohnten Skifest in der Maximalvariante.
Skifest 2021 in Rekordzeit aus dem Boden gestampft
«Mitte Mai haben die Skiclub-Mitglieder die Ampel schliesslich auf Grün gestellt und eine kleinere Variante für ein Skifest mit 300 Besuchern bewilligt», sagt Fabian Senn. Von da an musste das siebenköpfige Organisationskomitee mit Fabian Senn (Präsident), Christof Schweizer (Infrastruktur), Reto Stalder (Finanzen), Martin Wipfli (Aktuar), Marc Vonäsch (Catering), Pascal Renggli (Catering) und Cyrille Stalder (Sponsoring) Vollgas geben. «Wir haben immer gewusst, dass es einen gewaltigen Endspurt geben wird», betont Fabian Senn. Mit den vorbereiteten Konzepten in der Hinterhand sei das weniger stressig gewesen als die viele Arbeit, die mit der Absage des Skifests 2020 vernichtet worden sei.
So kann der OK-Präsident nach etwas mehr als einem Monat Vorbereitungszeit ein durchwegs positives Fazit ziehen: «Das OK hat seine letzte Sitzung bereits hinter sich und ist mit seiner Arbeit vollständig auf Kurs.» Nun gelte es noch, die Anpassung vorzunehmen, die aufgrund der letzten bundesrätlichen Lockerungen möglich geworden seien. «Aber neu planen können wir das Skifest nun nicht mehr», betont Fabian Senn, «wir müssen uns an das bewilligte, beschränkte Budget halten.»
Zum ersten Mal ein Zehnernötli als Eintritt
So werde man sich innerhalb des Organisationskomitees zwar nochmals Gedanken machen über die zugelassene Besucherzahl. Er gehe davon aus, dass diese nach den neusten Lockerungen auf etwa 500 erhöht werden könne, weil die Gäste nicht mehr an eine Sitzpflicht gebunden seien, sagt Senn. Bestehen bleibt aber die erstmalige Erhebung einer Eintrittsgebühr von bescheidenen zehn Franken. Senn gibt zu bedenken, dass der Skiclub praktisch dieselbe Infrastruktur erstellen müsse wie bei einem «normalen» Skifest. «Es ist einleuchtend, dass man mit 300 Besuchern nicht den gleichen Ertrag erwirtschaften kann wie bei einem ‹normalen› Skifest mit mehreren tausend Besuchern. Wir sind auf das Eintritts-Zehnernötli der Besucher angewiesen», betont Senn, der sich in seiner Freizeit auch in der Rothrister Feuerwehr engagiert, ein gewiefter Hornusser und gleichzeitig Präsident der Hornussergesellschaft Rothrist-Olten ist. Negative Rückmeldungen habe er bisher auf jeden Fall nicht erhalten und das OK sei optimistisch, dass die Tickets verkauft werden können.
Senn hofft, dass die Erhebung einer Eintrittsgebühr einmalig bleibt. «In Zukunft soll der Zutritt zum Rothrister Skifest wieder ohne Eintritt erfolgen», verspricht der OK-Präsident, allerdings gelte es natürlich, diese Frage mit Blick auf die jeweilige Corona-Situation zu beurteilen.
Ein Fest zum Verweilen mit Live-Unterhaltung
Den Besucherinnnen und Besuchern wird im Gegenzug ein schönes Fest mit Live-Unterhaltung durch die Band «Martens», die das Publikum an beiden Abenden sowohl mit eigenen Songs als auch mit Welthits, die sie auf Mundart umgeschrieben hat, verwöhnen wird. Gute Stimmung ist garantiert! Speis und Trank nach traditioneller Skifest-Manier darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Dazu gehören feine Grilladen ebenso wie die beliebten «Chäsprägu»-Raclettebrote und der traditionelle Risotto-Plausch zum «Rothrister Abend» am Freitag. «Wir sind natürlich glücklich, dass die neue Generation der Risotto-Köche, denen der Einstieg am Skifest 2019 so gut gelungen ist, wieder dabei ist», fügt Fabian Senn an.
Die in der Vergangenheit gelegentlich kritisierte Selbstbedienung bleibt auch am Skifest 2021 bestehen. «Einfach mit Abstand gemäss Corona-Schutzkonzept – und hoffentlich auch mit Anstand», fügt Fabian Senn lachend an. Servicepersonal werde aber am Skifest ergänzend unterwegs sein.
Verzichten müssen die Gäste dieses Jahr aufs Tanzen. Und auch die vor allem bei den jüngeren Gästen äusserst beliebte Themenbar und das Kinderland werden dieses Jahr fehlen. Dafür sei noch eine Aktivität für die ganz kleinen Gäste in Planung, verrät Fabian Senn. Bei allen Abstrichen, die gemacht werden mussten: Der OK-Präsident findet es schön, dass nach einer derart langen Zeit mit vielen Einschränkungen wieder einmal ein Fest stattfinden kann, bei dem man zusammenkommen, miteinander anstossen und sich auch unterhalten kann. «Die Skiclübler sind glücklich, dass sie den Dörfliplatz nach einem Jahr Zwangspause wieder beleben dürfen», betont Fabian Senn.
Organisatoren für den Mut belohnt
Ganz erfreulich seien auch die Rückmeldungen der Sponsoren gewesen. «Die Mutigen soll man belohnen», habe ein Sponsor gesagt – und die gleiche Unterstützung wie im 2019 zugesagt. Das zeige, wie gut verankert der Skiclub und sein «Fest der Feste» im Dorf sei.
Der Ticketverkauf hat am Donnerstag, 24. Juni über die Website www.skiclub-rothrist.ch begonnen. Noch ist nicht genau definiert, wie viele Tickets der Skiclub im Vorverkauf anbieten wird. «Wir werden eher zurückhaltend sein», findet Fabian Senn. «Allen Gästen, die ein Ticket im Vorverkauf erworben haben, soll garantiert ein Sitzplatz im Zelt zur Verfügung stehen.» Weitere Tickets – bei schönem Wetter auch für Plätze im Freien – könnten dann immer noch an der Abendkasse verkauft werden. «Ja», sagt Fabian Senn, «das wäre auch mein grösster Wunsch: schönes Wetter am Skifest 2021.»