
So voll war das Dorfzentrum von Balsthal noch nie


«Morgens um halb neun Uhr begannen wir mit dem Aufstellen der Bänke. Um die Mittagszeit hatten wir das erledigt», erzählt OK-Mitglied Stephan Berger im Vorbeigehen. Gerade also, als ein Regenguss kam. Wird das ein nasser Donnschtig Jass werden?
Glücklicherweise kam der blaue Himmel gegen 14 Uhr wieder zum Vorschein und schon ab diesem Zeitpunkt besetzten die ersten Fans der erfolgreichen SRF-Jass-Sendung ihre Plätze. Bratwurst, Getränke und Süsses gab es bereits zu diesem Zeitpunkt: Es sollte den teils von weit her angereisten Gäste an nichts fehlen.
Pünktlich um 16 Uhr startete der Probe-Durchlauf zur Sendung und bereits jetzt war fast kein freier Platz auf den für rund 4000 Besucher bereitgestellten Festbänken mehr zu ergattern. «Hier hat es ja mehr Leute, als im ganzen Wallis», witzelte Co-Moderator Stefan Büsser und wollte damit Rainer Maria Salzgeber necken, der doch tatsächlich an diesem Tag noch seinen fünfzigsten Geburtstag feiern konnte.
«Bitte bewegen Sie sich jetzt nicht mehr, klatschen sie, wenn sie aufgefordert werden und folgen sie generell den Anweisungen unserer Crew», hiess es aus dem Lautsprecher. Und die Besucher hielten sich auch brav an diese Vorgaben. Gewohnt routiniert wurde der Ablauf der gesamten Sendung durchgespielt. Fast genau so, wie die Live-Sendung dann am Abend über den Äther flimmert.
Nur Gast Sandra Boner war noch nicht vor Ort, sodass die Balsthaler Jasser des letzten Donnerstag Silvia Neukomm — ebenfalls rothaarig — diesen Part übernehmen musste. und das zum Gaudi des einheimischen Publikums.
Alle sind Gölä- und Traufferfans
Beim Auftritt der Büezer-Buebe Gölä und Trauffer schien das Jassen in den Hintergrund zu treten. Es schien, dass viele alleine allein für diese beiden gekommen waren, denn schon ihr Probe-Auftritt wurde mehr frenetisch bejubelt.
OK- und Gemeindepräsident Pierino Menna zeigte sich nach dem Probedurchlauf sehr zufrieden, aber noch nicht ganz entspannt. «Ich hatte im Vorfeld einige schlaflose Nächte», gab er unumwunden zu. Dennoch: Der ganze Aufwand habe sich für die Dorfgemeinschaft sicher gelohnt, meinte er. «Es ist schon toll, wenn man sich auf die Leute verlassen kann. Niemand hat mir bei einer Anfrage einen negativen Bescheid gegeben. Alle halfen ohne Umschweife mit.»