
Spürhunde im Einsatz: Polizei findet dritten scharfen Sprengkörper – und spricht den Täter an
Die Polizei war am Donnerstagnachmittag schon wieder in Klingnau im Einsatz, wie schon am Vortag im Gebiet Schwändiweg/Flüestrasse. „Wir führten dort eine Geländedurchsuchung durch. Dabei kamen auch Sprengstoffsuchhunde zum Einsatz“, bestätigt Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei, der AZ am Freitagmorgen.
„Prompt wurde dabei nochmals ein Knallkörper gefunden“, so Graser weiter. Erneut haben Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich den noch intakten Knallkörper zur Untersuchung ins Labor transportiert. Die Einsatzkräfte fanden zudem Überreste von zwei weiteren detonierten Sprengkörpern. „Die Umstände deuten darauf hin, dass die Sprengkörper schon seit längerer Zeit herumgelegen haben. Fest steht dies allerdings noch nicht“, führt Graser an.
Am Mittwoch wurden rund um den Polizeiposten im Klingnauer Städtchen Absperrungen eingerichtet. © Leserreporter
Am Mittwoch hatte eine Person einen Sprengkörper im Rebberg gefunden und ihn auf den Polizeiposten im Städtchen gebracht. Daraufhin wurden Spezialisten vom Fornensischen Institut in Zürich aufgeboten. Für zirka drei Stunden wurde eine Absperrung eingerichtet, die für einiges Aufsehen im Ort sorgte. Der Sprengkörper wurde ins Labor nach Zürich gebracht.
Am Donnerstag kam es zum zweiten Polizeieinsatz: Eine Privatperson sichtete einen zweiten Sprengkörper im Achenbergbach. Erneut kamen die Zürcher Spezialisten zum Einsatz. Im Gebiet Schwändiweg/Flüestrasse richtete die Polizei Absperrungen für zirka drei Stunden Absperrungen ein.
Bereits am Sonntag, 22. März, fand die Polizei Rückstände eines detonierten Sprengkörpers im Klingnauer Rebberg.© Philipp Zimmermann
Widerhandlungen gegen Sprengstoffgesetz im Raum
Nach ersten lauten Detonationen, welche die Bevölkerung Klingnaus und angrenzender Gemeinden im März aufgeschreckt hatten, stand noch der Strattatbestand der nächtlichen Ruhestörung im Raum. Mittlerweile hat sich das geändert. „Was die Tatbestände anbelangt, stehen das Schrecken der Bevölkerung und sicher Widerhandlungen gegen das Sprengstoffgesetz zur Diskussion“, sagt Graser. Im Rahmen der Ermittlungen wird die Staatsanwaltschaft diese strafrechtlichen Aspekte zu klären haben.
Dieser Sprengkörper sah eine Privatperson am Mittwoch im Achenbergbach.
© Kapo AG
Möglicherweise liegen in Klingnau weitere Sprengkörper herum – oder Rückstände solcher, die detoniert wurden. Deshalb richtet die Polizei einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung: „Nochmals rufen wir die Bevölkerung dazu auf, mögliche weitere Fundgegenstände dieser Art nicht zu berühren, sondern die Polizei zu verständigen“, sagt der Kapo-Sprecher.
Aufforderung an die Täterschaft
Die Polizei sucht zudem Augenzeugen oder Personen, die etwas von diesen Knallkörpern wissen. Graser spricht aber auch die unbekannte Täterschaft direkt an: „Nicht zuletzt bitten wir den oder die Hersteller dieser Objekte, sich zu stellen, damit einer weiteren Gefährdung durch noch herumliegende Sprengkörper vorgebeugt werden kann.“