
Stadt verfügt Baustopp: Alex Capus kann Gastroprojekt bei der Galicia Bar vorerst nicht in Betrieb nehmen
Die Wirte müssen in Zeiten von Corona erfinderisch sein. So, wie der Autor Alex Capus, der neben seiner Galicia Bar an der Oltner Unterführungsstrasse eine Holzkonstruktion aufbauen liess. Er will dort in der kälteren Jahreszeit Fondue und Raclette unter freiem Himmel servieren lassen. Bei einer ersten Anfrage bei der Baudirektion soll es gemäss Capus noch geheissen haben, dass keine Baubewilligung nötig sei für Bauten auf privatem Grund, die nicht länger als drei Monate stehen. Das Einverständnis des privaten Landbesitzers hatte er.
Capus liess daher die Holzkonstruktion mit einer Plattform für rund 25 bis 30 Leuten erstellen. Bis auf das Geländer und die Blachen als Regenschutz ist die Baute fertig. In Betrieb nehmen kann der «Galicia»-Wirt die Plattform trotzdem nicht. Die Stadt Olten verfügte einen Baustopp.
Alex Capus sitzt an einem Tisch in seiner Galicia Bar. © Alex Spichale
Warum das so ist, klärt Stadtbaumeister Kurt Schneider auf. Es gehe darum, festzustellen, ob die Baute wirklich ohne Baubewilligung erstellt werden könne, da keine Anlassbewilligung über die Dauer von weniger als drei Monate bestehe. Zudem müsste Capus auch eine Einwilligung des Kantons vorweisen können, auf dessen Land ein Teil der Holzkonstruktion steht und allenfalls das Trottoir, die Kantonsstrasse und die Signalisation beeinträchtigt. Diese sei bisher nicht vorhanden gewesen.
Dazu kämen feuerpolizeiliche und arbeitsrechtliche Bestimmungen, die eingehalten werden müssten. Schneider: «Wir wissen, dass die Gastrobetriebe eine schwierige Zeit durchmachen und zeigen uns sehr kulant.» Diese Auflagen seien aber im eigenen Interesse, da letztendlich niemand Unfälle oder eine fehlende Versicherungsdeckung eingehen will.
Capus hat nun ein Architekturbüro beauftragt, um alles Nötige zu regeln. «Ich bin mit solchen Sachen überfordert.» Pop-up töne gut, aber so schnell gehe es dann doch nicht. Der «Galicia»-Wirt möchte möglichst bald die ersten Fondues und Raclettes servieren lassen. Er hat dazu Liz Huber verpflichtet, die bis Ende 2019 in Aarau das Restaurant «Liz & Chrege» geführt hat – das angeblich kleinste Restaurant in der Aargauer Kantonshauptstadt. Die Öffnungszeiten seien noch nicht klar, aber drei bis vier Abende pro Woche soll der Pop-up-Betrieb schon offen sein, so Capus.