
Staubwolke statt Wasserfontäne: Das Hallenbad Rothrist nimmt Gestalt an


Auf der riesigen Baustelle in der Rothrister Stampfi ist es draussen wie drinnen ziemlich laut und staubig. Von aussen scheint das neue Hallenbad fast fertig. Ein Gerüst umgibt den Neubau. Zwei Fachleute sind damit beschäftigt, die Holzverkleidung zu montieren. «Wegen der Beständigkeit ist es Rotzedernholz», erklärt Sämi Tschirky. Der Betriebsleiter und Badmeister begleitet den Neubau und ist jeden Tag auf der Baustelle anzutreffen. Der 36-Jährige arbeitet eng mit Architekten, Fachplanern sowie dem Baumanagement zusammen und ist für jegliche Fragen die Anlaufstelle. «Die Fortschritte auf der Baustelle sind enorm», sagt Tschirky und lädt auf einen Rundgang.
Zuerst geht es über die Gerüsttreppe aufs Dach. Auf einer Fläche von 980 m² werden mehr als 500 Photovoltaik-Module montiert. Anfang Oktober ist die Solaranlage fertig. «Sie liefert einen Teil des Stroms für die Badi», erklärt Sämi Tschirky. Nach einem kurzen Rundblick geht es auf der Seite des Freibades eine andere Treppe wieder hinunter. Das Wasser im Edelstahlbecken ist grün und wirkt schlammig. Auch diesen Sommer und damit die zweite Saison blieb das Freibad zu. Der Sicherheit und des Komforts der Badegäste wegen. Rund um eine Baustelle lässt es sich auf der gepflegten Grünfläche nicht wirklich entspannen.
«Nächsten Sommer sind wir bereit», freut sich Sämi Tschirky und strahlt. Die Kinder können dann im neu gestalteten Planschbecken geschützt unter einem Sonnensegel spielen. Anstatt einen entstandenen Erdhügel in der Nähe abzutragen, wird dieser integriert und mit einem Wasserverlauf versehen. «Die Kinder können dort Wasser stauen und sich verweilen», sagt Tschirky, während er durch eine Seitentür ins neue Hallenbad reingeht. Schon der lange Gang Richtung Garderoben beeindruckt, ebenso der aufgewirbelte Baustaub, der alles einhüllt. Arbeiter schleifen, sägen, schrauben, schweissen, hämmern, verlegen Kabel, Rohre und Fliesen auf allen Etagen.
Im Herzstück des neuen, lichtdurchfluteten Bads, der Schwimmhalle, ist besonders viel los. Vier Becken waren es vorher, doch die Masse sind nun ganz anders. Das Schwimmbecken ist 25 Meter lang sowie 12,5 Meter breit und den Schwimmern stehen künftig fünf Bahnen zur Verfügung. Davor waren es nur deren drei. Breiter und geräumiger sind auch die Abstände zwischen den Anlagen. «Das sind Normen und Sicherheitsvorschriften», sagt Sämi Tschirky und führt am Nichtschwimmer- und Kinderplanschbecken vorbei zum Warmwasserbecken. Im 34 Grad warmen Wasser gibt es Massagedüsen, zwei Schwallrohre für Nacken und Schultern sowie Sprudelliegen und eine Sprudelsitzbahn. Eindrücklich ist auch die neue Wasserrutsche, die bestimmt auch Erwachsene anlocken wird.
Warten, erholen, zuschauen und geniessen ist im Restaurant angesagt, das mit einer Glasfront vom Hallenbad getrennt ist. Weiter geht es zur Garderobe. «Die bisherige Trennung von Frauen und Männern fällt durch das Umkleiden in abschliessbaren Kabinen weg», erklärt Tschirky und führt ins Obergeschoss. Dort entsteht der Wellnessbereich mit Atrium. Eine Finnen- und Biosauna sowie ein Dampfbad laden zum Relaxen ein. Künftig werden Verspannungen von Fachhänden behandelt. «Wir suchen selbstständige Masseure, die den Raum mieten möchten.»
Für frische Luft, wohlige Wärme und sauberes Wasser sorgen spezielle Anlagen, die vor allem im Keller zu finden sind. Noch scheinen gewisse Technikräume riesig. «Das ändert sich, die Lüftung ist beispielsweise noch nicht installiert», sagt Sämi Tschirky und meint: «Es gibt noch viel zu tun.» Ende März 2019 sind die Bauarbeiten abgeschlossen. Danach steht die Abnahme und Einrichtung an. «Die Eröffnung ist im Mai», sagt Tschirky. Wer in Rothrist ins Nass eintauchen will, muss sich also noch etwas gedulden.


