
Stricken in bester Gesellschaft
„Wo sind denn die Kappen beschrieben?“ hört man eine Frauenstimme aus dem Innern des Kirchgemeindehauses Brittnau fragen. Eine andere will wissen, ob es noch weitere Wollknäuel gäbe. Den Saal betretend, findet der Journalist sieben Frauen vor, die vertieft in ihre Strickarbeiten an einem rechteckigen Holztisch sitzen. In gemütlicher Atmosphäre und bei Kaffee und Kuchen erzählen sie von den Erlebnissen mit ihren Enkelkindern, diskutieren über die klimastreikenden Schüler, und stricken. „Das Stricken und der gleichzeitige Austausch sind bereichernd“, meint Marlise Wüest, die an einem Dreieckstuch strickt.
Während fast zehn Jahren ging sie regelmässig nach Schöftland an ein „Strickkränzchen“. Als die Organisatorin wegzog und sie eine Alternative suchen musste, kam ihr die Idee eines Stricknachmittags in Brittnau. Kurzerhand initiierte sie zusammen mit Gaby Bähler, Ortsvertreterin der Landfrauen Brittnau, deren ersten Stricknachmittag. Denn „ich stricke gerne“, sagt Wüst und erntet dafür kopfnickende Zustimmung ihrer Kolleginnen. Eine merkt überdies an, dass sie früher in jeder freien Minute strickte: Socken, Kappen und sogar Mäntel.
Kein Landfrauenzwang
Obwohl der Stricknachmittag durch die Landfrauen organisiert und dessen erste Durchführung von solchen dominiert wird – sämtliche sieben strickenden Frauen haben ihre Wurzeln auf einem Bauernhof – „sind alle willkommen“, sagt Bähler. Es herrscht also kein Landfrauenzwang. Für die zweite Durchführung hoffen die beiden Frauen daher auf eine Gruppe, die etwas durchmischter ist. Bis dahin strickt Marlise Wüest zu Hause und ohne den bereichernden Austausch mit ihren Kolleginnen fleissig weiter an ihrem Dreieckstuch.
Hinweis
Nächster Stricknachmittag: 20. Mai 2019, 14:00 Uhr, Kirchgemeindehaus Brittnau