StWZ Energie AG: Wasserabsatz fiel trotz Hitzesommer 2018 geringer aus

Das verblüfft – eine Rekordtrockenheit und die StWZ Energie AG verkauft weniger Trinkwasser als im Vorjahr. 2017 bezogen die Kundinnen und Kunden eine Million Kubikmeter Wasser – 2018 waren es «nur» 0,97 Millionen. Das entspricht einem Minderabsatz von 2,4 Prozent. Was sind die Gründe? Dazu Hans-Ruedi Hottiger, Verwaltungsratspräsident der StWZ Energie AG: «Unsere Grosskunden hatten einen geringeren Bedarf.»

Wer diese sind, unterliegt dem Geschäftsgeheimnis. Was aber klar ist, börsenkotierte Firmen sind verpflichtet, im Rahmen ihrer Geschäftsabschlüsse einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen. Ihm steht es gut an, nachweisen zu können, dass man bei der Ressource Wasser Einsparungen machen konnte. Beim Stromverbrauch wird das schwieriger, weil CO -Einsparungen diesen erhöhen können. Hottiger nennt Wärmepumpen und Elektromobilität als Beispiele.

Die StWZ Energie AG verkauft Wasser, vor allem aber Energie – Strom, Gas und Fernwärme. Nicht heisse Tage, sondern ein milder Winter hat hier den Umsatz schmelzen lassen. «Die überdurchschnittlich warmen Wintermonate widerspiegeln sich in weniger Heizbedarf», sagt Hottiger. Der Absatz auf dem Gasnetz reduzierte sich um 3,9 Prozent auf 295,8 Millionen Kilowattstunden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Fernwärmeverkauf um 0,9 Prozent auf 12 Millionen Kilowattstunden – dies dank zusätzlichen Kunden.

Grosskundin verloren

Strom? Da gilt es, zwischen Netznutzung und Energieabsatz zu unterscheiden. Die Netznutzung bildet den im Verteilgebiet der StWZ Energie AG konsumierten elektrischen Strom ab. Diese Zahl sank im Vergleich mit dem Vorjahr um 3,6 Prozent auf 125,4 Millionen Kilowattstunden. Bei der Netznutzung ist die StWZ Energie AG «Spediteurin» und nicht Verkäuferin. Über die eigene Rechnung absetzen konnte sie im vergangenen Jahr 67,81 Millionen Kilowattstunden – 2017 waren es 97,52 Millionen Kilowattstunden.

Was ist geschehen? «Wir haben eine Grosskundin verloren», sagt VR-Präsident Hottiger. Auch hier: Kein Name. Bekannt aber ist, dass die StWZ AG in jüngerer Vergangenheit bereits Kundinnen auf dem freien Strommarkt verloren hat – das Rechenzentrum der Postfinance oder die Migros. Zum aktuellen Abgang führt Hottiger aus, dass man eine Offerte eingereicht hatte und «knapp unterlegen» ist. Der Strommarkt sei hart umkämpft. «Wer da mithalten will, muss bei der Strombeschaffung fit sein.» Das sei die StWZ Energie AG insbesondere auch mit ihrer neuen Organisationsstruktur.

2,6 Millionen Nettogewinn

Zurück zur Jahresabschluss. Der konsolidierte Umsatz der StWZ-Gruppe ist mit 47,8 Millionen um 0,9 Millionen Franken höher als im Vorjahr ausgefallen – der Unternehmensgewinn nach Steuern verringerte sich jedoch um 2,6 Prozent auf 3,7 Millionen. Grund dafür sind vor allem der geringere Energieabsatz und gleichzeitig gestiegene Einkaufspreise, die nicht vollumfänglich den Kunden weitergegeben wurden. Die konsolidierte Bilanz weist einen Eigenfinanzierungsgrad von 51 Prozent aus. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beträgt 4,14 Millionen Franken und ist damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Was heisst das für die Kasse der Eigentümerin, der Stadt Zofingen? An Dividenden, an Konzessionsabgaben und an Steuern fliessen ihr in etwa zwei Millionen Franken zu.