
SVP-Postulat fordert Beschattung des Heitern während des Kinderfestes
Für den schönsten Tag im Jahr der Zofingerinnen und Zofinger – für das Kinderfest – wünscht man sich eitel Sonnenschein. Der hat allerdings einen Haken: Nachdem in den letzten Jahren mehrere Stürme den alten Baumbeststand auf dem Heitern geschädigt haben, gleisst die Sonne über den Köpfen arg hell und damit zu heiss.
Selbst mitgebrachter Sonnenschutz ist für die SVP-Fraktion im Einwohnerrat nicht erste Wahl – speziell wenn ein Lüftchen weht und die behelfsmässigen Schattenspender zu verwehen drohen. In einem Postulat schreibt Barbara Willisegger: «Bei fehlender Beschattung trübt die stark brennende Julisonne die Freude, und der Aufenthalt auf dem Heitern wird zunehmend unerträglich. Die Gesundheitsrisiken – speziell für Kinder – sind allseits bekannt und ernst zu nehmen.» Im Wissen um die Sonnenschutzproblematik sei es angemessen, wenn die Stadt für eine entsprechende Beschattung sorgt. Bei gutem Wetter würden immer mehr Besucher dem Nachmittagsprogramm fernbleiben: «Die schöne Stimmung und Konsumationen bleiben aus.» Was stellt sich die SVP technisch unter Beschattung vor? «Wir haben Ideen», sagt Willisegger – «möchten aber, dass der Stadtrat konkrete Vorschläge macht, die er für realisierbar hält.»
Eine Brauerei als Sponsor?
Beim Stadtrat ausser Abschied und Traktanden wird eine Zusammenarbeit mit einer Brauerei fallen, die für das Kinderfest Sonnenschirme ausleiht – für Zofinger Strassenwirtschaften ist solche Werbung verboten. Kein Thema dürfte auch die Aarauer Lösung sein. Vor rund 25 Jahren hatte der Stadtrat der Hauptstadt eine «geniale» Sparidee. Aarau geniesst an seinem schönsten Tag im Jahr, dem Maienzug, ein Mittagsbankett – bei gutem Wetter auf der Schanz unterhalb des Bezirksschulhauses, bei schlechter Witterung in der Handballern bestens bekannten Schachenhalle. Das macht bei zweifelhaftem Wetter eine Doppellogistik nötig. Deshalb legte man neben der Halle einen «Maienzugplatz» an.
Der Sturm der Entrüstung wogte hoch und wurde sachlich mit mangelndem Schatten begründet. Der Projektvorschlag des Stadtrats: Einen ortsfesten, zirkuszeltartigen Schirm aufstellen lassen, der zudem bei Regen für trockene Bänke gesorgt hätte. Kosten? Mehrere 100 000 Franken – das Bankett findet bei schönem Wetter noch immer auf der Schanz statt …