Täterwissen ausgeplaudert: Heute steht der Polizeioffizier vor Gericht

Vor mehr als viereinhalb Jahren hat Thomas N. in Rupperswil vier Menschen brutal getötet. Obwohl der Täter letztinstanzlich verurteilt wurde, kommt es heute vor dem Bezirksgericht Baden erneut zu einem Prozess im Zusammenhang mit dem Vierfachmord. 

Angeklagt ist ein Polizeioffizier der Kantonspolizei Aargau. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mehrfache Amtsgeheimnisverletzung und versuchte Anstiftung zum falschen Zeugnis vor. Der Polizeioffizier soll nach dem Mordfall Täterwissen ausgeplaudert haben.

Erzählt, was noch niemand wusste

Konkret soll der beschuldigte Polizist zwei Personen aus seinem familiären Umfeld erzählt haben, dass der Täter den Opfern die Kehlen durchschnitten hatte. Dabei handelte es sich um eine Information, welche die Strafverfolgungsbehörden bis zum ersten Prozess gegen Thomas N. nicht publik machten.

Doch im Laufe der Ermittlungen erwähnten Personen plötzlich, sie hätten gehört, dass den Opfern die Kehlen durchschnitten worden seien. Die Staatsanwaltschaft wurde hellhörig und befragte mehrere Personen. 

Bedingte Geldstrafe und 5000 Franken Busse

Neben der Amtsgeheimnisverletzung wird dem Polizei-Offizier vorgeworfen, eine Person bei einer allfälligen Befragung durch die Polizei oder Staatsanwaltschaft zu einer für ihn entlastenden Aussage zu bewegen.

Die Staatsanwalt verlangt für den Beschuldigten eine bedingte Geldstrafe von 270 Tagessätzen und eine Busse von 5000 Franken.

Drei Zeugen werden befragt

Die Gerichtsverhandlung beginnt um 13 Uhr und dauert voraussichtlich bis 18 Uhr. Neben dem beschuldigten Polizeioffizier werden mehrere Auskunftspersonen und Zeugen befragt. Ob die Richterinnen und Richter bereits heute ein Urteil fällen, ist unklar.