Testwillige werden weniger, seit die Tests kostenpflichtig sind

Gerade mal drei Covid-19-Testcenter im Bezirk Zofingen sind auf der Website des Kantons Aargau aufgeführt: jenes des Spitals Zofingen, jenes beim Perry Center sowie das Testcenter in einer HNO-Praxis in Rothrist. Das ZT hat alle drei Testcenter kontaktiert und sich erkundigt, wie die aktuelle Nachfrage nach Tests ist, seit diese kostenpflichtig sind.

Beim Testcenter im Spital Zofingen sei die Nachfrage um 40 Prozent zurückgegangen, sagt Philippe Rafeiner, Leitender Arzt und stv. Chefarzt Innere Medizin und Diagnostik. Die Kosten für einen PCR-Test inklusive Zertifikat betragen hier 137 Franken, der Schnelltest kostet 50 Franken. Ruhig ist es auch im Testcenter beim Perry Center in Aarburg-Oftringen. Die Angestellte vor Ort, die anonym bleiben will, sagt: «Am grössten ist die Nachfrage am Donnerstag, Freitag und Samstag, wenn die Leute am Wochenende etwas vorhaben.» Der Schnelltest kostet hier 32 Franken mit Zertifikat, PCR-Tests sind nicht möglich. In der HNO-Praxis in Rothrist betragen die Kosten gemäss Website für den Schnelltest mit Zertifikat 50 Franken, den PCR-Test inklusive Laborkosten und Zertifikat gibt es für 106 Franken. Weil Praxisferien sind, hat das ZT keine Antworten erhalten.

Sie bekommen den Frust und die Wut der Leute ab

Hin und wieder müssen sich die Angestellten im Testcenter neben dem Perry Center den Frust der Leute anhören. Den Frust darüber, dass sie nun die Tests bezahlen müssen, oder auch den Frust über die allgemeinen Corona-Massnahmen. «Wir sind die Anlaufstelle für die Wut der Leute. Ändern können wir die Situation aber auch nicht», sagt die Frau. Kaum negative Äusserungen zur Kostenpflicht der Tests müssen sich die Angestellten im Testcenter des Spitals Zofingen anhören, so Rafeiner. Und obwohl hier die Nachfrage nach Tests gesunken ist, stellt er keinen Anstieg bei den Impfungen fest. «Auch bei den Erstimpfungen gibt es keinen Wiederanstieg zu verzeichnen.»

Aktuell werden wöchentlich noch 600 bis 800 Personen geimpft. Bei den meisten ist es die zweite Impfung. Noch unklar ist, ob das Spital Zofingen im November Teil der grossen Impfwoche sein wird, die der Bundesrat am Mittwoch angekündigt hat. «Hier warten wir auf die Anweisungen des Kantons», sagt Rafeiner, wobei bereits jetzt zu den regulären Öffnungszeiten jederzeit ein «Walk-in» möglich ist für eine Impfung.

Für Philippe Rafeiner grundsätzlich wichtig ist, dass sich die Leute weiterhin testen lassen, wenn sie Symptome aufweisen – egal ob ungeimpft oder geimpft. Dann werden die Kosten für den Test nämlich weiterhin übernommen.