
Trotz Umsatzeinbussen: Feuerwerksverkäufer findet «Verbot war richtig»
Bereits am letzten Samstagmorgen spürte Beat Kunz die Unsicherheit in der Bevölkerung: Einen Tag zuvor hatten diverse Kantone die Waldbrand-Gefahrenstufe erhöht. Und einzelne Gemeinden hatten bereits ein Feuerwerksverbot erlassen. Regen war nicht in Sicht. «Da zu diesem Zeitpunkt der Aargau noch kein Feuerwerksverbot verhängt hatte, habe ich meinen Stand aufgestellt», erzählt Kunz. Sein Verkaufsstand mit Feuerwerk steht jedes Jahr vor seiner Firma, der Speed Schliesstechnik AG in Rothrist. An Silvester verkauft er kein Feuerwerk. «Ich verkaufte den ganzen Samstag über und am Montagmorgen Feuerwerk.» Über den Ladentisch ging aber massiv weniger Ware. «Die Bevölkerung war verunsichert. Man wusste nicht, ob nicht doch noch ein Verbot kommt.» Dieses kam am Montagnachmittag tatsächlich. «Ich musste meinen Stand wieder abbauen.»
«Verbot kam für uns etwas spät»
«Durch das Verbot habe ich einen Verlust erlitten», sagt Beat Kunz. «Ich musste zuvor eine kostenpflichtige Bewilligung einholen, den Container mieten, ein Inserat aufgeben – und habe nun einen Umsatzausfall.» Die nicht verkaufte Ware wird in den nächsten Tagen vom Lieferanten wieder abgeholt. «Ich finde es schade, dass der Kanton das Feuerwerksverbot erst am Montagmittag ausgesprochen hat», sagt er. «Man wusste am Freitag bereits, dass kein grosser Regen in Sicht ist bis zum Nationalfeiertag. Da hätte der Kanton reagieren müssen.»
Aber trotz Umsatzeinbusse: «Ich finde es gut, dass es ein Feuerwerksverbot gab», sagt der Brittnauer. «Die Gefahr eines Waldbrandes wäre zu gross gewesen.» Auch er habe den Geburtstag der Schweiz gefeiert. «Wir machten eine Grillparty – ohne Feuerwerk», schmunzelt er. Und: «Ich bin erstaunt, dass sich alle an das Verbot gehalten haben.» An seinem Wohnort in Brittnau sei es extrem still gewesen. «Das Feuerwerk hat mir aber schon gefehlt. Für mich gehört es einfach zum Nationalfeiertag.»