
Tunnel für Verbindungsleitungen unter die Autobahn getrieben
Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) der Erzo in Oftringen hat ein Problem – sie führt dem kleinen Tych zu viel gereinigtes Abwasser zu. Die kantonalen Fachstellen haben das seit längerem moniert und der Bau der Wiggertal-strasse hat nun die Möglichkeit eröffnet, zu vertretbaren Kosten eine Ableitung in Richtung Aare zu bauen. Wie aber die Autobahn A1 queren? Eine Brücke als Lösung wurde verworfen, da ihre Wartung bei rollendem Verkehr alles andere als einfach wäre. Gebaut wurde ein Tunnel mit einem Durchmesser von 2,2 Metern. Die entsprechenden Betonrohre hat man mit einem sogenannten Pressvortrieb in 4,5 Metern Tiefe unter der Autobahn hindurchgedrückt. Für diese Arbeiten musste je ein zehn Meter tiefer Start- und Zielschacht ausgehoben werden.
Grundwasser als Problem
Ein Problem bei diesen Arbeiten ist der Grundwasserspiegel. Bei Baubeginn lag dieser einen Meter unter den Schächten. «Die starken Regenfälle im Januar haben jedoch den Grundwasserspiegel innert Wochenfrist um 2,5 Meter ansteigen lassen», erzählt Erzo-Geschäftsführer Jacques Hartmann. Die Arbeiten mussten für zweieinhalb Monate eingestellt werden – zu gross war die Gefahr, dass die Autobahn unterspült worden wäre. Und dann der Sturm «Burglind»: Der hob den Kran des Installationsplatzes aus seinen Schienen.
6,5 Millionen Franken an Kosten
Gestern nun konnten die Tunnelbauarbeiten abgeschlossen und der Vortriebsschild geborgen werden. Die Druckleitung mit dem gereinigten Abwasser der ARA Oftringen verläuft nach dem Tunnel via Wiggertalstrasse zur ARA Aarburg. Von dort wird das Oftringer Wasser in der Leitung der Aarburger Anlage zur Aare geführt. Im Gegenzug darf die ARA Aarburg den Tunnel für ihre Schlammtransportleitung nutzen – die ARA Aarburg liefert der Erzo über diese ihren Klärschlamm zur Behandlung an. Das ganze Projekt kostet 6,5 Millionen Franken, von denen 1,4 Millionen auf den Bau des Tunnels entfallen.