Um 16 Uhr kam der Hammerschlag und das Aus für den Turnerabend

Christine Wullschleger und Chris Tinz waren enttäuscht.
Christine Wullschleger und Chris Tinz waren enttäuscht.
Auch Chläusus Eventtechnik war am Zusammenpacken. «Viel Arbeit und alles für die Katz», so Chläusu.
Auch Chläusus Eventtechnik war am Zusammenpacken. «Viel Arbeit und alles für die Katz», so Chläusu.

«Der Speck muss weg», unter diesem Motto plante der Sportverein Oftringen seine Turnerabende 2020. Ein ganzes Jahr lang war man damit beschäftigt, Reigen zu kreieren und diese dann auch zu trainieren, Sketches auswendig zu lernen, die ganze Infrastruktur inklusive Essen, Beleuchtung, Halleneinrichtung und vieles mehr zu organisieren. Bis zwei Stunden vor Beginn des ersten Turnerabends am Freitagabend waren 95 Prozent aller Aufgaben erledigt. Was danach passierte, war für Chris Tinz, den OK-Präsidenten, ein richtiger Tiefschlag. «Ich hätte im wahrsten Sinne des Wortes heulen können, als die Absage kam», so Tinz. Die Präsidentin des Vereins, Christine Wullschleger, ergänzte: «Es ist niederschmetternd, wenn wir als Verein, in dem alle freiwillig und gratis so viel Aufwand betreiben, erst zwei Stunden vor Beginn erfahren, dass alles vergebens war.»

Der Speck muss trotzdem weg

Nachdenklich zeigte sich Tinz. Er sprach vom Nachwuchs im Verein, der sich übers ganze Jahr hinweg heftig ins Zeug gelegt hatte. Mit viel Spass und Euphorie seien sie dabei gewesen. Für sie alle sei diese Absage noch viel schlimmer als für ihn selber.

Tinz haderte auch etwas mit den Entscheidungsträgern. «Noch zwei Stunden vor der Absage fragten wir nach und es hiess noch immer ‹Macht das, die Bewilligung steht›.» Er sagte aber auch, dass dies, so wie es nun passiert sei, von niemandem voraussehbar gewesen sei.

In den letzten Tagen hat es viele solcher kurzfristigen Absagen gegeben. Für die Betroffenen eine unschöne Situation. Auch Chläusus Eventtechnik war am Freitagabend daran, die eben erst montierte Beleuchtung und die Soundanlage für den Turnerabend wieder abzubauen. Sein Spruch: «So viel Aufwand, alles für die Katz.» Die Turnerinnen und Turner ihrerseits räumten Tische und Stühle weg, bauten die Bar ab und zeigten sich schon wieder kämpferisch. Der Speck muss weg und wenn nicht mit Turnen, dann halt, so wie jetzt, mit Auf- und Abbauen. Tinz sagte zum Schluss: «Es weiss ja niemand, wie sich die ganze Sache noch entwickelt. Sollte der Spuk bald einmal vorbei sein und sollten wir ein passendes Datum finden, probieren wir es noch einmal.» Freuen konnten sich dann alle, die am Arbeiten waren, über eine «Spätzlipfanne». Gekocht hatte man ja eben auch schon.