Umfrage zeigt: Tempo 20 in der Zofinger Altstadt stösst auf Zustimmung

Braucht es in der Zofinger Altstadt Tempo 20 oder nicht? Und wie stehen die Bewohnerinnen und Bewohner der Altstadt dazu? Das wollte Rainer Böni, Altstadtbewohner und FDP-Mitglied, wissen. Er lancierte eine Online-Umfrage. 524 Personen haben mitgemacht, davon waren 86 Altstadtbewohner und 36 Gewerbetreibende aus der Altstadt, inklusive Gastronomie. 55,2 Prozent aller Befragten sprechen sich für Tempo 20 aus. Bei den Altstadtbewohnern sind es gar 62,8 Prozent. Weniger Zustimmung gibt es vom Gewerbe: Hier findet die Einführung von Tempo 20 nur bei 44,4 Prozent Anklang.

Die Hoffnung auf weniger Lärm in der Altstadt

Die Umfrage zeigte: Altstadtbewohner und Gewerbetreibende erwarten keinen Einfluss auf die Erreichbarkeit, die Gastronomie oder auf die Altstadtbewohner selbst. «Verbesserungen erwarten beide bezüglich Lärmemissionen und Verkehrssicherheit», sagt Böni. «Während Altstadtbewohner wie die Mehrheit der Befragten keinen Einfluss auf das lokale Gewerbe erwarten, befürchten Letztere einen negativen Einfluss.» Zudem würden Gewerbetreibende die Auswirkungen auf die Attraktivität, Belebtheit und die wirtschaftliche Stärke der Altstadt im Schnitt negativer bewerten als der Rest der Teilnehmer, welche diese eher positiv beurteilen. «Interessanterweise waren die Antworten innerhalb der Gewerbetreibenden zum Teil aber auch sehr unterschiedlich», ergänzt Rainer Böni.

In der Umfrage konnten die Teilnehmenden auch angeben, was sie sich für die Altstadt wünschen. 71 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie mehr Einkaufsmöglichkeiten möchten, und lediglich 29 Prozent sprachen sich für weniger Parkplätze aus. Ein Bedürfnis sind zudem grössere Aussenbereiche für die Gastronomiebetriebe. «Ein beträchtlicher Teil findet auch, dass die Verkehrssituation so belassen werden sollte, wie sie jetzt ist», sagt Böni. «Davon abgesehen kamen auch ältere Themen wie Direktzugang vom Parkhaus und Thutplatzparkhaus sowie vermehrte Begrünung wieder zum Vorschein.»

Das direkte Gespräch stand im Vordergrund

Böni freut sich über die grosse Teilnehmerzahl. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich als Einzelperson so viele von einer Teilnahme überzeugen konnte», sagt er. Erfreulich sei auch gewesen, dass er viele positive Rückmeldungen zu seinem Engagement erhalten habe. «Besonders gefreut hat mich, dass ich von einigen persönlich kontaktiert wurde und über die Zukunft der Altstadt diskutieren durfte», so Böni. Man dürfe nicht vergessen, dass die Umfrage nicht repräsentativ sei und das direkte Gespräch mit den Menschen im Vordergrund stehen sollte.

Mit seinem Engagement will Rainer Böni vor allem verhindern, dass die Zofinger Altstadt ausstirbt und zu einem Freilichtmuseum wird. «Die Verkehrspolitik ist da nur ein Teil davon», gibt er zu bedenken. «Es muss gelingen, dass sich wieder eine breitere Branchenvielfalt ansiedelt.» Die Umfrage habe ihm gezeigt, dass kreative Ideen vorhanden seien. «Man muss mehr auf die Leute zugehen und sie auch einmal einfach machen lassen», findet Böni. Gerne würde er sich politisch verstärkt engagieren. Er hat seiner Partei gegenüber signalisiert, dass er sich für die Einwohnerratswahlen gerne zur Verfügung stellt. Die Nomination sei aber noch nicht erfolgt.

Die Resultate der Umfrage schickt Rainer Böni dem Stadtrat sowie den lokalen Parteipräsidentinnen und -präsidenten. Eine Zusammenfassung der Resultate ist auf seiner Homepage aufgeschaltet.