
Und wieder Vandalismus vor dem Kunsthaus: dieses Mal trifft es die «Rote Kugel»
In der Nacht auf den 6. März wurde die rote Kugel vor dem Alten Schützenhaus, das heute als Kunsthaus dient, beschädigt. Das bestätigt Annina Beck, Leiterin Kultur der Stadt Zofingen, gegenüber dem ZT. Das Werk gehört zur Kunstsammlung des Vereins Kunsthaus Zofingen. Gemäss Beck wurde Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. Hinweise zur Täterschaft seien bis anhin keine bekannt. Die Polizei sei am Ermitteln und nehme entsprechende Hinweise entgegen. «Die Beschädigung betrifft vor allem die Verankerung der Kugel im Fundament; die Kugel selbst hat an der Oberfläche einige kleinere Schäden und muss mit einer neuen Schicht Farbe überzogen werden», führt Annina Beck aus. «Zudem muss das Fundament neu gesetzt und die Verankerung der Kugel neu gemacht werden.» Die Kugel wird heute Freitag zur Renovation abgeholt und fachmännisch instand gestellt. Das Fundament wird neu gesetzt und die Kugel anschliessend wieder darauf verankert. Der finanzielle Schaden beträgt rund 5000 Franken.
Das Kunstobjekt «Rote Kugel» stammt von der Künstlerin Claudia Waldner. «Es wurde vom Verein Kunsthaus Zofingen nach einer Ausstellung 2012 angekauft», erklärt Beck. «Die Kugel ist nicht nur eine leuchtende Skulptur für den Ort Zofingen, sondern hat eine eigene Geschichte, eine Erinnerung an diverse Reisen durch die Stadt Aarau und Basel im Kunstkontext, bevor sie sich in Zofingen niederliess.» Hier in Zofingen sei die Rote Kugel in den letzten Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt geworden. Jeder wisse wo sie ist. Deshalb gilt sie auch als Orientierungspunkt. «Sie ist ein positives Symbol und wurde als ein Dreh- und Wendepunkt für Kulturelles Zusammenleben angesehen», sagt Beck. Die Kugel sei zu jeder Jahreszeit auch immer wieder ein beliebtes Fotosujet, nicht nur für Kunst- und Kulturinteressierte, sondern auch für Frischvermählte, Touristen und Familien.
Die bekannte Skulptur hat einen Durchmesser von 160 cm und wiegt rund 100 kg – ohne Fundament und Achsenstange. Die Kugel besteht aus Glasfaser sowie Kunststoff und hat eine drehbare Achse mit Kugellager, die in einem Fundament im Boden befestigt ist. «Das Werk wurde so konzipiert, dass es angefasst und gedreht werden kann und soll, also zu einer tieferen Auseinandersetzung damit einlädt als nur zum blossen Anschauen», erläutert Beck. «Allerdings nicht dazu, es aus dem Fundament zu reissen.»
Claudia Waldner ist seit 2014 und noch bis Ende Mai 2021 künstlerische Leiterin des Kunsthauses. Ab Mai übernimmt Eva Bigler die künstlerische Leitung im Kunsthaus.