
Untere Brühl: Ein strategisch wichtiges Projekt
Ratzfatz, so kann man die Behandlung des Geschäftes «Untere Brühlstrasse West» in der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission (FGPK) umschreiben. FGPK-Sprecher Michael Wacker (SP): «Über das Friedhofsreglement diskutierten wir gegen zwei Stunden – bei dieser Vorlage lediglich die eine oder andere technische Frage, das Ja zum Kredit war einstimmig.»
Um was geht es? Wohnungen im gehobenen Segment, die neue und gute Steuerzahlende anziehen sollen, aber kaum neue Firmen mit Arbeitsplätzen im High-end-Bereich – das «beisst» sich in der Zukunftsstrategie der Stadt Zofingen. Durch einen Landabtausch ist Zofingen in den Besitz einer grösseren Parzelle zwischen der Siegfried AG und der Wigger gekommen. Die gilt es nun zu erschliessen. Dazu Tobias Hottiger (FDP): «Investoren kaufen nur erschlossenes Bauland.» Auch die Meinung von Adrian Borer (glp) – Chef eines High-Tech-Unternehmens. «Alles was die Stadt da tun kann, muss sie tun.» Das sah auch Unternehmer Marco Negri (SVP) so. «Eine Erschliessung sorgt für Planungssicherheit – die ist für einen Investor wichtig.» Was meinten SP und Grüne? Franziska Kremer (SP): «Das Vorhaben macht Sinn.» Dem konnte sich auch Gian Guyer (Grüne) anschliessen, zeigte sich aber erstaunt über die hohen Kosten – insgesamt mehr als eine Million Franken für die ersten zwei Bauetappen. Dazu Stadtrat Andreas Rüegger: «Die sind tatsächlich recht hoch». Es handle sich dabei allerdings um Annahmen und nicht um «Kampfpreise». Die veranschlagt er rund zehn Prozent tiefer.
Mit der ersten Etappe soll rasch begonnen werden – allerdings nicht mit dem Verkauf des Bodens. «Wir wollen High-Tech und lassen uns beim Verkauf die nötige Zeit», sagte Stadtammann Hans Ruedi Hottiger. Ohne Gegenstimmen wurde der Kredit bewilligt.