Untersuchung des Kantons zeigt: Zu viel Chlorothalonil in jeder achten Aargauer Gemeinde

Das Pestizid Chlorothalonil belastet das Aargauer Grundwasser. In jeder achten Gemeinde wird der Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter im Trinkwasser überschritten, wie eine Untersuchung des Kantons zeigt. Vier Trinkwasserfassungen wurden bereits vom Netz genommen.

Manche Gemeinden müssten sich überlegen, das Wasser von einer anderen Grundwasserfassung zu beziehen, das Wasser zu mischen oder eine neue Wasserleitung zu bauen, sagte Alda Breitenmoser vom Amt für Verbraucherschutz am Dienstag im Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio SRF. Der Kanton suche gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden nach Lösungen.

Namen der Gemeinden sind nicht bekannt

Auf die Gemeinden kämen grössere Aufwände zu, sagte Breitenmoser. Es sei «nicht ganz einfach», manchmal müsse das belastete Wasser mit sauberem gemischt werden, um die Werte zu senken, manchmal könne auch der Bau von neuen Wasserleitungen nötig werden.

Amtsleiterin Breitenmoser gibt die Namen der Gemeinden, in deren Trinkwasser der Chlorothalonil-Grenzwert überschritten wird, nicht bekannt. Der Kanton empfiehlt verunsicherten Bürgerinnen und Bürgern, direkt bei ihrer Wohngemeinde nachzufragen.

Dies kritisiert SP-Grossrat Thomas Leitch in einem Vorstoss, den er Anfang September eingereicht hat, als Geheimniskrämerei. Die Gemeinden sind verpflichtet, über die Qualität des Trinkwasser zu informieren. Hahnenwasser könne weiterhin überall im Aargau konsumiert werden, hält das Amt für Verbraucherschutz fest. (sda/fh)