Unwetter kostet Versicherer mindestens 25 Millionen – Gebäudeversicherung staunt über wenige Meldungen

Die grossen Wassermassen überschwemmten am Mittwoch und Donnerstag zahlreiche Keller, Tiefgaragen und andere Räume in Untergeschossen. Dazu beschädigte der Hagel Fahrzeuge und Fassaden und verstopfte Abflüsse.

Nach dem Unwetter laufen jetzt die Drähte heiss. Bei den vier grossen Privatversicherungen Zurich (1900 Fälle), Axa (1700), Allianz (1200) und Mobiliar (760) gingen im Minutentakt Schadensmeldungen ein. Kummuliert verzeichnen die vier Versicherungen Schäden von 21,45 Millionen Franken.

Der grösste Teil der Schäden entfällt auf Hausrat und Geschäftsinventar, das durch die grossen Wassermassen und die dadurch entstandenen Überschwemmungen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wegen dem starken Hagel kontaktierten auch viele Autofahrer wegen beschädigter Fahrzeuge ihre Versicherung.

Aargauer Gebäudeversicherung erstaunt
Im Gegensatz zu den privaten Versicherern sind bei der Aargauer Gebäudeversicherung (AGV) relativ wenig Schadensmeldungen eingegangen. Durch die bislang 315 Meldungen beziffert sich der Schaden für die AGV auf bislang nur 3,3 Millionen Franken.

Zum Vergleich: Das Unwetter über Zofingen im vergangenen Jahr und die folgenden Überschwemmungen sorgten für Schäden von über 100 Millionen Franken. Auch Sturm Burglind und andere Wetterkapriolen, die in den letzten Jahren (2016, 2013, 2011, 2007 und 2002) über den Aargau zogen, kamen der AGV teurer zu stehen.

Doch die Gebäudeversicherung geht davon aus, das bis Anfang nächster Woche noch weitere Meldungen und Kosten dazu kommen. AGV-Sprecherin Lorna Oliver sagt: «Meistens trudeln auch Tage nach dem Unwetter noch Meldungen ein. Weil das Gewitter diesmal während Fronleichnam kam, waren viele Betroffene vielleicht gar nicht zu Hause und bemerken allfällige Schäden erst später.»