
Verkehrs-Gesamtplan: Auch Fussgänger sollen sich in Oftringen wohlfühlen
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Eine vielbenutzte Autobahneinfahrt mitten im Dorf, Pendler-Stau auf der Hauptstrasse K104, velofahrende Kinder zwischen Schulhäusern, wartende Fussgänger an den Zebrastreifen, Busse mit chronischer Verspätung: Ein dichter Verkehr auf Strassen und Wegen ist in Oftringen allgegenwärtig.
Die Gemeinde will nun die Planung des künftigen Verkehrs noch besser regeln. Sie hat darum erstmals einen kommunalen Gesamtplan Verkehr erarbeitet, der bis zum 26. April im Gemeindehaus aufliegt.
Der Bedarf dafür ist sicher gegeben. Das zeigt die Analyse zu Beginn des Konzeptes: Mit dem Bevölkerungswachstum werde auch der Verkehr zunehmen. Die kantonale Prognose geht für Oftringen davon aus, dass bis 2030 die Einwohnerzahl von heute 13 400 auf 16 800 steigen wird. Die Motorisierung der Oftringer Einwohner ist hoch und steige noch an. Auf der Hauptverkehrsachse ist die Verkehrsbelastung sehr hoch. Im Bereich der Autobahneinfahrt fahren täglich über 25 000 Fahrzeuge auf der Kantonsstrasse (K104).
Laut Bauverwalter Peter Göldi ist es wichtig, dass man nun die Verknüpfung von Siedlung und Verkehr genau anschaut. Darum habe man das Verkehrskonzept auch mit der laufenden Revision der Bau- und Nutzungsordnung koordiniert. Und der Gesamtplan gebe der Gemeinde auch die Handhabe, Massnahmen besser umzusetzen. «Bisher fehlte die Grundlage, um bei Einsprachen gut zu begründen, warum ein Projekt im Gesamtkonzept Sinn macht», sagt Göldi. «Beim Fussverkehr zum Beispiel geht es um für die Gemeinde wichtige kleine Verbindungswege, die mit dem Konzept rechtlich besser abgesichert werden.» So könnte die Gemeinde zum Beispiel ein Wegrecht besser durchsetzen.
Im Gesamtplan hat die Gemeinde folgende Ziele festgelegt
– Wohn- und Gewerbegebiete wollen für alle Verkehrsteilnehmer gut vernetzt werden. Das Ziel ist eine Gemeinde der kurzen Wege.
– Der Strassenraum soll künftig vermehrt nicht nur als Verkehrsfläche, sondern auch als öffentlicher Raum verstanden werden, der zur Standortattraktivität beiträgt.
– Ein attraktives Angebot in den Bereichen ÖV, Fuss- und Radverkehr soll der Tendenz zum immer stärkeren Autoverkehr entgegenwirken.
– Das Strassennetz soll auch bei hoher Belastung funktionsfähig und effizient sein.
– Schulen und Kindergärten sollen auf sicheren Wegen erreichbar sein.
– Der öffentliche Verkehr wird gestärkt. Weitere Ziele sind schnelle und sichere Radverbindungen und ein möglichst hindernisfreies Fusswegnetz.
Messungen geplant
Zur Umsetzung des Konzeptes hat die Gemeinde sechs Handlungsfelder mit insgesamt 24 Massnahmen definiert. In der nebenstehenden Karte ist eine Auswahl der geplanten Massnahmen und Ziele aufgeführt. Diese sollen in den nächsten 5 bis 10 Jahren umgesetzt werden. Zur Wirkungskontrolle sind unter anderen Messungen und Befragungen der Bevölkerung geplant.